Langwarden Das Wattenmeer ist als Nationalpark, Biosphärenreservat und Weltnaturerbe ein beliebter Anlaufpunkt für den internationalen Erfahrungsaustausch im Naturschutz. Regelmäßig empfängt und betreut die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer Kolleginnen und Kollegen aus Europa und der ganzen Welt – zum Beispiel aus Südkorea, Mexiko oder, wie unlängst, aus Russland.
Nun war eine dreiköpfige Delegation aus Österreich zu Gast: Gernot Darmann, als Landesrat in der Kärntner Landesregierung zuständig für Nationalparks, Jagd und Tierschutz, Markus Reiter, Fachreferent für National-, Biosphären- und Naturparks, sowie Peter Rupitsch, Direktor des Nationalparks Hohe Tauern, sahen sich bei einer Exkursion unter anderem im Langwarder Groden um.
Hohe Tauern ist der älteste und größte Nationalpark in Österreich. Er erstreckt sich über drei Bundesländer: Die erste Teilfläche wurde 1981 in Kärnten unter Schutz gestellt, 1984 folgte das Land Salzburg und 1992 Tirol.
Damit gibt es eine Parallele zum Norden Deutschlands. Denn auch das deutsche Wattenmeer-Schutzgebiet erstreckt sich über drei Bundesländer. Die Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer (eingerichtet 1986), Hamburgisches (1990) und Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer (1985) arbeiten über Landesgrenzen hinweg sehr eng zusammen. Darüber hinaus gibt es im Wattenmeerschutz eine langjährige Kooperation zwischen den Anrainerstaaten Deutschland, Dänemark und den Niederlanden.
Diese übergreifende Zusammenarbeit und damit verbundene Fragen und Erfahrungen waren der Anknüpfungspunkt für den Besuch der drei Kollegen aus Österreich. Stellvertretend für alle drei Wattenmeer-Nationalparks nahmen Peter Südbeck, Leiter des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer, Arndt Meyer-Vosgerau (Dezernat Naturschutz) und Gerald Millat (Kommunikation & Forschung) die Kärntner Kollegen in Empfang.
Bei einem Besuch des Wattenmeer-Besucherzentrums in Wilhelmshaven und einer Exkursion rund um den Jadebusen ergaben sich praktische Ansatzpunkte für Erfahrungsaustausch und Diskussion. Die spezifischen Herausforderungen eines Meeres-Schutzgebietes boten der Alpen-Delegation ganz neue Denkanstöße. Beeindruckt, so die Nationalparkverwaltung, zeigten sich die Österreicher von den Kooperationen und Partnerschaften, die die Akzeptanz der Naturschutzziele und deren Umsetzung an der Küste deutlich voranbrächten.