Lehrer könne sich Wissenschaftler aus aller Welt mit Hilfe von „Skype a Scientist“ praktisch ins Klassenzimmer holen. Dr. Martin Bleichner, Neuropsychologe an der Universität Oldenburg, ist einer der Wissenschaftler.
Frage: Sie haben bei Skype a Scientist mitgemacht. Wie funktioniert das?
Dr. Martin Bleichner: Wissenschaftler können sich auf einer Website mit ihrem Forschungsgebiet anmelden. Für Schulklassen gilt dasselbe. Über eine Suchmaske werden je nach dem Projekt, das die Schüler bearbeiten, und der Sprache, geeignete Paarungen ermittelt und Kontakte hergestellt.
Frage: Wie ging es bei Ihnen dann bis zur Skype Session weiter?
Bleichner: Mich hat zum Beispiel eine Lehrerin aus dem Norden Kanadas angeschrieben. Sie hatte mit ihrer Klasse ein Buch darüber gelesen, was bei Aufregung im Gehirn passiert, wie etwa Adrenalin wirkt und so weiter. Darüber wollten sie mit einem Wissenschaftler sprechen. Wir haben einen Termin für eine Skype Session vereinbart, in der mich die Schüler zu Themen aus dem Buch und meiner Forschung befragt haben.
Frage: Wie fanden Sie das Gespräch?
Bleichner: Das war eine coole Erfahrung, weil es ein großer Unterschied ist, ob man sich mit anderen Wissenschaftlern über seine Forschung unterhält oder mit Schülern. Es ist schon eine Herausforderung, alle Erklärungen entsprechend herunterzubrechen. Außerdem war ich schwer beeindruckt von den Fragen und dem Wissen der Jugendlichen.
Frage: Wie beurteilen Sie Skype a Scientist allgemein?
Bleichner: Es ist ein sehr schönes Projekt, weil es auch Schülern aus abgelegenen Regionen, in denen keine Universität in der Nähe ist, die Möglichkeit gibt, Kontakt zu Wissenschaftlern zu haben. So können sie zum einen ganz nah an aktueller Forschung dran sein und zum anderen merken, dass Wissenschaftler ganz normale Menschen sind und nicht völlig abgedreht den ganzen Tag im weißen Kittel durch die Gegend rennen.
www.skypeascientist.com