Lastrup - Mit einer für die Bürger der Gemeinde schmerzlichen Botschaft eröffnete Bürgermeister Michael Kramer die jüngste Ratssitzung in der Kulturscheune. Die Gebührenkalkulation des OOWV habe ergeben, dass zum 1. Januar 2023 das Abwasser um 83 Cent von 2,54 Euro auf 3,37 Euro steigen werde. Der OOWV begründe die Erhöhung von knapp 31 Prozent mit den steigenden Energiekosten. Friedlich gestimmt war der Rat im Anschluss trotzdem: Alle Entscheidungen wurden einstimmig und ohne Diskussion gefällt.
Veranstaltungsplatz
Im Dorfpark und auf den bisher als Veranstaltungsflächen genutzten Arealen am Schützenhaus sollen in Zukunft Veranstaltungen möglich sein. „Unser Kunst- und Kulturfest, das Schützenfest oder besondere Feste wie das Kreisbläsertreffen oder die Jubiläumsveranstaltung der Caritas müssen auf dem Gelände des Dorfparks und neben der Schützenhalle weiterhin stattfinden können. Allerdings soll hier nicht jede Woche ein Open-Air-Konzert veranstaltet werden. Wir haben den Schutzanspruch der Bürger an der Hamstruper oder der Goethestraße im Blick“, hatte Bürgermeister Michael Kramer immer wieder betont. So sollen in Zukunft etwa zehn Veranstaltungen im Jahr möglich sein.
Gewerbe und Wohnen
Einig war sich der Rat auch darin, in Schnelten ein neues Gewerbegebiet und zwei Mischgebiete für die Wohnbebauung zu entwickeln. Das neue Gewerbegebiet östlich des Ortes Lastrup und südlich der B213 soll an der Ziegelstraße in Schnelten entstehen. Dieses Grundstück liegt verkehrsgünstig an der B 213. Es soll durch eine Planstraße zusätzlich erschlossen werden. Südlich der Ruhr und dem nun neu geplanten Regenrückhaltebecken bis zum Unnerweg plant die Gemeinde ein Mischgebiet für den privaten Wohnungsbau, so der Bürgermeister. Im Verlauf der Ziegelstraße soll südlich der „Küchenwelt Albers“ eine weitere Mischgebietsfläche ausgewiesen werden.
Zwischen Ziegelstraße und Mühlendamm könnten zwölf Bauplätze entstehen, die durch eine Stichstraße von der Ziegelstraße her erschlossen werden sollen.
Bahnhof reaktivieren
In Zukunft soll die Nordwestbahn auf ihrer Fahrt von Osnabrück über Cloppenburg und Oldenburg nach Wilhelmshaven auch in Hemmelte halten. Das möchte der Rat der Gemeinde Lastrup mit einer Resolution erreichen. Hierin fordert er die Kreisverwaltung auf, in Verhandlungen mit der Deutschen Bahn, der Nordwest-Bahn und der Niedersächsischen Landesnahverkehrsgesellschaft auf eine Reaktivierung des Bahnhofs Hemmelte hinzuwirken. Diese Resolution beschloss nun der Rat der Gemeinde Lastrup und beauftragte Bürgermeister Michael Kramer, die Resolution an die Kreisverwaltung heranzutragen mit der Bitte, diese durch die zuständigen Gremien bestätigend beschließen zu lassen.
„Auch in Hemmelte steigen die Schülertransporte und die Pendlerzahlen in Richtung Cloppenburg-Oldenburg oder Essen-Quakenbrück und darüber hinaus. Hier kann eine Haltestelle der Bahn auch helfen, den Straßenverkehr ein wenig zu entzerren“, glauben Hemmeltes Ratsmitglieder Martin Kramkowski, Christoph Niemeyer und Petra Ojemann. „Ich denke, eine Haltestelle der Nordwest-Bahn in Hemmelte ist nicht nur attraktiv für Bürger und Bürgerinnen aus Hemmelte und der ganzen Gemeinde Lastrup, sondern auch für die angrenzenden Orte wie Elsten, Warnstedt oder Lindern. So könnte die Attraktivität des ÖPNV in dieser Region gesteigert werden“, hatten sie die Resolution begründet.
„Wichtig ist uns, dass das Thema auf die Agenda kommt. Zurzeit werden viele neue Haltestellen ins Gespräch gebracht. Aber Hemmelte ist nicht dabei. Dabei liegt die Haltestelle mitten in einem größeren Siedlungsgebiet“, so CDU-Fraktionssprecher Felix Klugmann.