Cloppenburg Was hat die Schüler der Cloppenburger Marienschule in den am Mittwoch zu Ende gegangenen Sommerferien mit ihren Lehrkräften verbunden? Zweimal für je eine Woche bot die kirchliche Oberschule in diesen Sommerferien ihren Schülern die Chance, in der Schule mit professioneller Betreuung Stoff nachzuholen.
Zwei Durchgänge
Der erste Durchgang war zu Beginn der Ferien, der zweite Durchgang ist erst kürzlich beendet worden. 21 Jugendliche aus den Klassen fünf bis neun haben sich dazu angemeldet. Für jeden von ihnen hatten ihre Lehrer individuelle Lernpläne zusammengestellt, um corona-bedingte Lernrückstände aufzuholen. Die pädagogische Begleitung übernahmen Sozialpädagogen, Bufdis und Lehrkräfte der Schule. Organisiert wurde die Sommerschule von den beiden Schulsozialpädagogen Kirsten Meiners und Matthias Anneken.
„Der Vorschlag, dass Lehrkräfte unserer Schule für je einen Tag die Aufsicht und Betreuung übernehmen, kam aus dem Kollegium selbst“, freut sich Schulleiterin Simone Hegger-Flatken. Da somit keine externen Kräfte bezahlt werden mussten, war das Angebot für die Familien und den Schulträger, die Schulstiftung St. Benedikt, kostenlos.
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Mathematik, Deutsch und Englisch standen jeden Tag von 8 bis 13 Uhr auf dem Stundenplan, doch was die Jugendlichen genau gelernt haben, hing von ihrem individuellen Bedarf ab. Da kein normaler Gruppenunterricht abgehalten wurde, konnten die Schüler jahrgangsübergreifend gemischt werden. So lernte Simas (12) Deutsch, Lele (12) und Ida (11) übten Englisch, während sich Ilias (11) und Emil (13) mit Mathematikaufgaben anfreundeten.
Obwohl ihnen ihre Ferien so um eine ganze Woche reduziert wurden, sei die Arbeitsdisziplin hoch gewesen, sagt Dr. Janine Redemann. „Ich hatte eigentlich mit mehr Widerstand gerechnet. Aber die Kinder haben sich gegenseitig geholfen und sehr selbstständig gearbeitet“, hat es die neue Lehrkraft für Deutsch, Religion und Gesellschaftswissenschaften, die einen achtköpfigen Kursus betreute, beobachtet.
„Es macht Spaß“
„Es macht Spaß und hilft. Es ist was anderes als normale Schule“, sagt Lele. „Ich habe es mir schlimmer vorgestellt. Ist aber eigentlich ganz cool“, meint Ida. Auch Simas, die vor vier Jahren aus Syrien hierherkam und jetzt ihr Deutsch vertiefte, meint: „Es macht Spaß, es sind nicht so viele Leute da.“
Und die Jungs? Die Woche sei tatsächlich hilfreich, muss Ilias (13), der hauptsächlich wegen Mathe in der Schule war, zugeben. Es ärgere ihn daher auch nicht, dass ihn seine Mutter eigenmächtig angemeldet hatte. Ganz einsichtig zeigt sich auch Bennit (13). „Zu Hause würde ich wahrscheinlich nur vor dem Rechner sitzen und nichts tun.“