FRIESOYTHE Geduldig sitzt Jacky Khew am Computer und erklärt Johanna Behrens die Welt von Facebook. Behrens ist bereits Mitglied im sozialen Netzwerk, aber so richtig kennt sie sich dort noch nicht aus. Deshalb möchte sie wissen, wie sie Bilder hochlädt, um ihr Profil etwas aufzupeppen. Jacky öffnet die Seite und erklärt Schritt für Schritt, wie die 72-Jährige vorzugehen hat. Die schreibt sich fleißig alles auf, um es zu Hause gleich in die Tat umzusetzen.
Die Friesoytherin, die am Kursus „Ran an den Computer“ in den Berufsbildenden Schulen (BBS) an der Thüler Straße teilnimmt, ist froh über dieses Angebot. „Mein Sohn und meine Enkel haben keine Zeit und Muße, mir das noch beizubringen. Deshalb bin ich hier“, sagt Johanna Behrens. Mit ihr sitzen am Dienstag noch elf weitere Senioren im Computerraum der Schule. Alle werden einzeln von Schülern der zweijährigen Berufsfachschule Kaufmännischer Assistenten für Wirtschaftsinformatik unterrichtet – kostenlos. Heiner Bahlmann, Lehrer an der Berufsschule, erklärt: „So haben alle etwas davon, die Senioren, für die dieser Kursus ins Leben gerufen wurde, lernen den Umgang mit dem Computer, und die Schüler schlüpfen einmal in die Rolle des Lehrers.“
Die Betreuung der Schüler ist unterschiedlich – manche Senioren, wie Behrens, sind schon relativ fit im Umgang mit dem PC. Andere hingegen, so Bahlmann, seien absolute Laien. „Die Schüler stellen sich auf die Teilnehmer ein und betreuen sie individuell“, sagt Bahlmann. So möchte der eine wissen, wie Dateien anzulegen und zu verwalten seien, die andere hingegen möchte lernen, wie sie mit dem Programm Skype umzugehen hat. Nach zwei Stunden Unterricht rauche dem ein oder anderen schon mal der Schädel, wie Bahlmann berichtet. Auch Johanna Behrens hat nach zwei Stunden genug gelernt. Normalerweise gehe sie am Tag eine halbe Stunde online und schaue bei Facebook rein, meint die Rentnerin.
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„Etwas mehr Zeit“ verbringt Jacky Khew im Netz, gibt er schmunzelnd zu. Behrens hat einen Ratschlag für ihn, bevor sie sich auf ihr Fahrrad schwingt und nach Hause fährt: „Öfter mal abschalten und an die frische Luft gehen, das tut gut.“