Friesoythe „Ganz schlimm.“ „Gefährliche Ecke.“ „Muss erst ein Mensch sterben?“ Aussagen von NWZ-Lesern zu gefährlichen Punkten im Straßenverkehr. Unsere Zeitung hatte die Bürger dazu aufgerufen, kritische Stellen zu nennen – und in diesem Zusammenhang fielen immer wieder die Kreisverkehrsplätze in Friesoythe, und in diesem Zusammenhang fielen auch die oben genannten Zitate.
So meldete sich zum Beispiel der Friesoyther Hans Nordmann bei der NWZ. Der 73-Jährige ist viel mit dem Fahrrad unterwegs und hat als Gefahrenzone den Kreisel Barßeler Straße/Schwaneburger Straße/Niedersachsenring ausgemacht. Er habe schon mehrfach beobachtet, wie vor allem Autos aus Richtung Kampe oder von der Entlastungsstraße kommend mit hoher Geschwindigkeit in den Kreisel hineinfahren würden. Dabei steht am Niedersachsenring sogar ein Stopp-Schild (siehe Bild). Das bedeutet: Die Reifen müssen für einen Moment stehen. Eine kurze Zählung seitens dieser Zeitung ergab ein ernüchterndes Ergebnis: Von 30 Fahrzeugen hielten sich gerade einmal drei an die Straßenverkehrsordnung. „Wir kennen das Problem und haben auch ein Auge darauf“, sagt Maren Otten, Sprecherin der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta.
Auch der Kreisverkehrsplatz Barßeler Straße/Sedelsberger Straße/Bahnhofstraße/Europastraße wurde häufig als gefährlich benannt. Wieder geht es in den meisten Fällen um mangelnde Rücksichtnahme der Autofahrer. Andreas Menke aus Elisabethfehn bemängelt an diesem Kreisel aber noch eines mehr. Es ist der recht unscheinbare Radweg, der vom Friedhof aus kommend direkt zum Kreisel führt. „Wenn von da Radler kommen, sieht man die erst ganz spät. Und oft fahren sie dann auch noch ohne groß zu schauen über die Straße“, sagt Menke. Er wäre dafür, dass der kleine Weg auf der Seite des Kreisel mittig mit einem Pfosten ausgestattet wird, damit die Radfahrer zumindest etwas aufmerksamer auf den Kreisel zufahren.
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Aufmerksamkeit ist ohnehin das Stichwort in Sachen Kreisel. Denn eigentlich ist ein Kreisverkehrsplatz eine ziemlich sichere Angelegenheit. Ein Blick auf den Unfallatlas der Statistischen Ämter des Bundes und der Ämter zeigt keine besondere Unfallhäufung. 2017 gab es einen Unfall bzw. drei Unfälle mit Personenschaden bei den beschriebenen Kreiseln (Daten aus 2018 gibt es noch nicht).
„Kreisverkehre sind dazu da, um den Verkehrsfluss zu unterbrechen und somit Gefahrenstellen zu entschärfen“, sagt Polizeisprecherin Otten. Oftmals sei es bei Fußgängern und Radfahrern eher ein subjektives Gefühl der Unsicherheit. Wenn es aber vermehrt konkrete Beschwerden gebe, gehe man diesen auch nach, versprach die Polizeibeamtin. Ansonsten könne sie nur an alle Verkehrsteilnehmer appellieren, gegenseitig Rücksicht zu nehmen.
Innerorts haben Fußgänger und Radfahrer im Kreisverkehr übrigens Vorfahrt – außerhalb geschlossener Ortschaft nicht. In der kommenden Woche geht es um die Brücke in Kampe – ein gefährliches Nadelöhr.