Garrel 2573: so viele Fahrzeuge sind am 5. Februar 2018 innerhalb von 24 Stunden über die Sager Straße in Garrel gefahren. Das hat die Verkehrsdatenauswertung der Gemeinde auf der Anliegerstraße ergeben. Eine Zahl, die bei Hermann Rolfes für Unmut sorgt – und nicht nur bei ihm.
Abkürzung statt Ampel
Über die Jahre hinweg hätte der Durchgangsverkehr stetig zugenommen, sagt Rolfes, der nur wenige hundert Meter von der Sager Straße entfernt wohnt. „Es spart wahrscheinlich einfach Zeit“, ist sich der 62-Jährige sicher. Denn anstatt an der Kreuzung Hauptstraße/Varrelbuscher Straße/Amerikastraße/Beverbrucher Straße an der Ampel zu stehen, ist es für viele Verkehrsteilnehmer einfacher, die rund 700 Meter lange Sager Straße als Abkürzung zu nehmen. Verbindet sie doch die Hauptstraße sowie die Beverbrucher Straße miteinander. Eine Tatsache, die ihn sowie die Anlieger ärgert.
Schließlich nehme durch das erhöhte Verkehrsaufkommen nicht nur der Lärm zu, sondern auch die Straße würde schneller kaputt gehen. „Dann dürfen die Anlieger wieder bezahlen“, sagt Rolfes. „Unsere vier Mieter an der Sager Straße haben sich bereits über den Verkehrslärm beschwert. Außerdem ist es auch gefährlich für die Kinder, die auf dem Weg zur Schule sind und die Straßenseite wechseln.“ Denn es kommt immer wieder vor – das hatte die Auswertung auch ergeben – ,dass sich nicht an die 50 km/h gehalten wird. 92 km/h wurden im Februar 2018 sogar als Höchstwert gemessen.
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Der Garreler habe bezüglich des wachsenden Durchgangsverkehrs bereits Kontakt zum Bauamtsleiter Ewald Bley, zum Bürgermeister Andreas Bartels sowie seinem Stellvertreter und zur Polizei aufgenommen. „Es passiert aber nichts“, ärgert sich Rolfes. „Die Polizei hätte nicht genügend Personal, um dort die Verkehrslage zu überwachen, haben sie mir gesagt.“
Bremsschwellen anlegen
Damit gibt sich Rolfes aber nicht zufrieden – und schon gar nicht mit der Begründung der Gemeinde zur möglichen Ursache. „Die Gemeinde hatte daraufhingewiesen, dass das erhöhte Verkehrsaufkommen mit den Bauarbeiten auf der B 72 zusammenhängen würde. Aber die Verkehrsdatenauswertung stammt vom 5. Februar 2018“, wundert sich der Garreler. „Die Arbeiten an der B 72 haben aber erst im August begonnen.“ Natürlich habe in dieser Zeit der Verkehr in Garrel und auf der Sager Straße zugenommen, „aber allein die Zahlen aus dem Februar sind ja schon zu hoch“, sagt Rolfes.
Der 62-Jährige würde sich wünschen, wenn die Sager Straße ein verkehrsberuhigter Bereich werden würde. „Das würde die Situation meiner Meinung nach entschärfen und den Durchgangsverkehr mindern“, sagt der Garreler. Aber auch Bremsschwellen wären eine Möglichkeit, um den Verkehr auf der Sager Straße abzuschwächen. Und das Thema Zeitersparnis wäre damit vom Tisch, ist sich Rolfes sicher.