CLOPPENBURG Der Schwund ist seit Jahren ein Problem. Durch ein Pfandsystem befürchten die Standbetreiber einen Rückgang des Konsums.
von michael loots CLOPPENBURG - Ein Sicherheitsdienst soll beim Cloppenburger Cityfest endlich den zigtausendfachen Becherklau stoppen. Das haben die Standbetreiber – Geschäftsleute und Vereine – und die Stadtverwaltung in ihrem Bilanztreffen am Donnerstagabend im Hotel Taphorn entschieden. Demnach werden im kommenden Jahr Security-Leute patroullieren, um Diebe dingfest zu machen. Zusätzlich rüsten die Standbetreiber ihr eigenes Personal, das die Becher einsammelt, mit speziellen Signalwesten aus, um sie von Unbefugten zu unterscheiden.
Der Schwund an Trinkgefäßen an den Ständen ist seit Jahren eklatant und geht in die Tausende. Das hat für die Beschicker nicht unerhebliche Verluste in der Kasse zur Folge. Einem Geschäftsmann sind in diesem Jahr nach eigenem Bekunden rund 1000 Becher abhanden gekommen, einem anderen knapp 700.
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Die Geschäftsleute mutmaßen, dass die Trinkbecher systematisch und in großem Stil gestohlen werden, um sie anderenorts wieder zu Geld zu machen, beispielsweise bei Festen, bei denen eine Pfandregelung gilt. Horst Welzer vom Carnevalsverein und andere haben beobachtet, wie die mutmaßlichen Diebe mit großen Säcken über das Cityfest ziehen und die leeren Becher an den Ständen einsammeln. „Du drehst dich nur einmal kurz um, und schon ist die Theke abgeräumt“, beklagte eine Betroffene.
Eine eigene Pfandregelung auf dem Cityfest lehnen die Standbetreiber allerdings ab. Hermann Thole argumentierte, dass eine „Pfandlösung ein Umsatzbremse ohne Ende ist“. Er und andere glauben, dass der Getränkekonsum zurückgeht, wenn die Kunden ihre „bezahlten“ Becher wieder einsammeln und zurückgeben müssten. Beim Cityfest ist es üblich, dass an den Theken in großen Runden bestellt wird. Entsprechend viele Becher fallen an.
Abstand genommen haben die Festbeschicker auch von einem eigenen Becherkontingent mit einem unverwechselbaren Logo. Erster Stadtrat Andreas Krems sagte nämlich, dass die Stadt problemlos 10 000 Becher ordern könnte. Dazu bedürfe es aber einer öffentlichen Ausschreibung, und das werde teuer. Die Kosten würden dann umgelegt. Vor dieser Investition scheuten die Standbetreiber aber zurück.