Garrel Experiment gelungen! So lässt sich die Aktion der Garreler Jagdhornbläser zusammenfassen. Dirigent Josef Bruns hatte die Idee entwickelt: Alle Jäger sind zu einem gemeinsamen Blasen verschiedener Signale im Dorfpark eingeladen, den Gästen wird das Brauchtum des Jadghornblasens zwischen den einzelnen Signalen erklärt. Über 70 Jägerinnen und Jäger waren gekommen, mehr als 100 Gäste verfolgten die Veranstaltung.
Brauchtümer bei der Jagd seien uralt, erläuterte Dirigent Josef Bruns. „Ob Hörnerklang oder Begrifflichkeiten, ob Rituale oder Zeichen – sie alle unterstreichen gelebte Waidgerechtigkeit und festigen den Wert der Jagd als Kulturgut“, sagte der Dirigent. Bei Druck- und Treibjagden dienten sie der Verständigung der Jäger und sorgten beim Streckelegen für eine würdevolle Präsentation.
Für Jagdhörner gibt es sechs allgemeine Signale, 26 Jagdleitsignale und 13 Totsignale. Bruns hatte das Programm so zusammengestellt, wie der Ablauf einer Jagd erfolgt. Von der Begrüßung und dem Aufbruch zur Jagd wurde das „Anblasen zur Jagd“ und später auch das „Abblasen des Treibens“ zu Gehör gebracht. Namhafte Komponisten haben in ihren Werken Jagdhornsignale aufgenommen. Dazu gehört „Das große Halali“ von Joseph Haydn. Pfarrer Paul Horst folgte gern der Bitte, den Schutzheiligen der Jäger, den heiligen Hubertus, vorzustellen.
Josef Bruns lud Interessenten ein, zum Übungsabend zu kommen. Es gebe vier verschiedene Gruppen: Alpenfüchse, Söstetaler Bläser, Jungfüchse und Blechdachse. Im Kanon wurde eine alte Wetterregel gesungen: Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder bleibt wie es ist! Nach dem Signal „Zum Essen“ stärkten sich Gäste und Jagdhornbläser, darunter Bürgermeister Andreas Bartels, bei Bratwurst und Bier.