Ramsloh Mit dem Tod von Dr. h.c. Peter Waskönig hat die Gemeinde Saterland einen Ehrenbürger, großen Unternehmer und Visionär verloren. Hunderte sind am Mittwoch zu seiner Trauerfeier in die katholische Kirche St. Jakobus in Ramsloh gekommen. Vor dem Altar war ein großes Porträt des Verstorbenen aufgestellt. „Er wird eine große Lücke in unserer Mitte hinterlassen. Er gehörte zu unserem Leben und hatte einen festen Platz in unserem Kreis“, sagte Pastor Florian Bortfeldt von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Idafehn-Ramsloh-Strücklingen über Peter Waskönig.
Seine letzte Begegnung mit ihm sei an seinem 85. Geburtstag gewesen, den Peter Waskönig noch im Februar hatte feiern können. Eine Anekdote von dem Tag spiegele wider, was den Verstorbenen ausgemacht habe, sagte der Pastor. So sei er immer von der großen Halle des Kabelwerks Waskönig und Walter in Ramsloh beeindruckt gewesen. An dem Geburtstag habe er zu Peter Waskönig nicht ganz ernst gemeint gesagt: „Hier würde ich gerne einen Gottesdienst abhalten.“ Und Peter Waskönig habe nicht gezögert und geantwortet, wenn er mit „dem da oben“ noch fünf Jahre aushandele, dann wäre er einverstanden.
Peter Waskönig sei bekannt gewesen für seine Geschichten voller Humor, seine Schlagfertigkeit, aber auch Geschichten, die nachdenklich machten, sagte Pastor Florian Bortfeldt. Er habe Respekt vor Gott, dem christlichen Glauben und anderen Religionen gehabt. Der Pastor erinnerte an ein langes Leben, wenngleich es nicht möglich sei, in seiner Predigt das Wirken und die Lebensleistung von Peter Waskönig annähernd erschöpfend aufzulisten.
Geboren wurde er am 28. Februar 1932 in Wuppertal. Am 7. Januar heiratete er dort seine Frau Doris. Aus der Ehe gingen zwei Kinder, Michael und Jörg, sechs Enkel (einer ist verstorben) sowie zwei Urenkel hervor. In den 1960er Jahren kam Peter Waskönig mit seiner Familie ins Saterland. 1969 wurde auch der Firmensitz des Unternehmens Waskönig und Walter nach Ramsloh verlagert. Eine neue Produktionsstätte wurde errichtet. 1991 zog er sich von der Firmenspitze zurück. 2000 erhielt Peter Waskönig das Bundesverdienstkreuz für sein Lebenswerk, 2012 wurde er Ehrenbürger der Gemeinde Saterland. Zudem war er ehemaliger Präsident der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer. Seine Familie habe ihm sehr am Herzen gelegen. Nie habe er seine Bodenständigkeit verloren.
Peter Waskönig verstarb am 23. August nach schwerer Krankheit im Klinikum Oldenburg. Die zahlreichen Trauerbekundungen seien ein Zeichen für Respekt, Bewunderung, Wertschätzung und vor allem Dankbarkeit, sagte der Pastor. Zu Ehren ihres verstorbenen Mannes sang Doris Waskönig „Sailing“ – ein Lied, das er gerne gehört habe. Sein Enkel Emil Waskönig spielte ein Stück auf der Violine und die Frau des Pastors sang das Lied „Da wohnt ein Sehnen tief in uns“, das sie auf der Diamantenen Hochzeit der Waskönigs vorgetragen hatte.
Nach der Trauerfeier folgte ein Trauerzug zum katholischen Friedhof. Etwa eine Stunde vorher war die Ortsmitte dafür durch die Feuerwehr abgesperrt worden.