CLOPPENBURG CLOPPENBURG/BBU - Die Fertigstellung der beiden neuen Kunsträume hat das Clemens-August-Gymnasium (CAG) Cloppenburg als Anlass für eine Ausstellung mit Werken von Hans Troschel genommen. Er unterrichtete von 1955 bis 1970 am CAG. Zu sehen sind gut 30 Grafiken, Gemälde und Holzskulpturen sowie von Troschel inspirierte Schülerbilder.
Hans Troschel, Jahrgang 1899, erlebte seine Kindheit in seiner Geburtsstadt Berlin, in Pommern und China. Nach der Teilnahme am ersten Weltkrieg examinierte er in Weimar und Breslau als Zeichenlehrer für Oberschulen. Nach der Vernichtung mehrerer Bilder, die freischaffend neben dem Lehrerberuf entstanden und vom Nazi-Regime als „Entartete Kunst“ beschlagnahmt worden waren, flüchtete Troschel nach Albanien, um sich vor Eingriffen in seine künstlerische Freiheit zu schützen. 1954 kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft zurück nach Deutschland und siedelte sich ein Jahr später in Lethe bei Ahlhorn an. Von 1956 bis 1970 wirkte er als Kunstlehrer am CAG und am Gymnasium in Ahlhorn, bevor er nur kurz vor seinem 80. Geburtstag in Jahr 1979 verstarb.
Der ehemalige Direktor des Museums für Volkskunde in Berlin und persönliche Freund Troschels, Prof. Dr. Theodor Kohlmann, lobte den Künstler als kundigen Naturbeobachter und -liebhaber, dem eine „innere Notwendigkeit, Kunst zu schaffen“ innegewohnt habe. Die drücke sich sowohl in seinen Landschafts- und Tiermotiven aus, als auch in seinen zeichnerischen Versuchen, die Schrecken des ersten Weltkrieges zu verarbeiten, so der Troschel-Sammler Kohlmann.
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Wilfried Körtzinger, ebenfalls ehemaliger Kunsterzieher am CAG, würdigte seinen früheren Arbeitskollegen Troschel als freiheitsliebenden und immer eigenwilligen Menschen, der trotz seiner Außenseiterrolle im damaligen Kollegium nie einen Gedanken an Anpassung oder Unterordnung verschwendet habe. Genau das sei auch in den drei Jahren ihrer gemeinsamen Arbeit Troschels Unterrichtsmaxime gewesen.