Cloppenburg /Börger Es ist doch schön, dass man im Leben ab und zu eine zweite Chance erhält. Vor allem, wenn es beim ersten Mal knapp nicht gereicht hat. Das dürften die Fußballer Bayern Münchens bestätigen, die sich die Europäische Krone, die ihnen 1999 im Champions-League-Finale gegen Manchester United in letzter Minute entrissen worden war, zwei Jahre später holten. Oder auch Bundespräsident Joachim Gauck, der 2010 erst im dritten Wahlgang an Christian Wulff scheiterte und überraschend zwei Jahre später zum deutschen Staatsoberhaupt gewählt wurde. Wie schön so eine zweite Chance ist, wissen spätestens seit Sonntag aber auch die E-Junioren-Fußballer des SV Bethen. Beim EWE-Cup-Vorrunden-Turnier waren sie in Börger im Halbfinale gescheitert. Da aber drei Endrunden-Tickets zu vergeben waren, gaben sie im Spiel um Platz drei noch einmal Vollgas. Und tatsächlich, sie sicherten sich mit einem 2:0 gegen Eintracht Börger doch einen Platz im Finalturnier – ohne erst zwei Jahre auf eine zweite Chance warten zu müssen (die NWZ berichtete).
Ein Ausscheiden aus dem großen Fußballturnier wäre für die Talente des Cloppenburger Stadtteilclubs auch richtig ärgerlich gewesen. Schließlich hatten die Bether ihren späteren Bezwinger und Turniersieger SV Holdorf in der Gruppenphase hinter sich gelassen.
Die Mannschaft, die von Hartmut Koopmeiners und dessen Trainerteam angeführt wurde, hatte sich 1:1 von den Holdorfern getrennt und den SV Gehlenberg/Neuvrees (5:0), den SV Teglingen (2:1), die JSG Lahn/Wieste (2:0) sowie Rot Weiß Visbek (2:0) bezwungen. Das bedeutete für die Bether Platz eins vor Holdorf, während der SV Gehlenberg/Neuvrees nach der Gruppenphase die Segel streichen musste.
Einwilligung und Werberichtlinie
Ja, ich möchte den täglichen NWZonline-Newsletter erhalten. Meine E-Mailadresse wird ausschließlich für den Versand des Newsletters verwendet. Ich kann diese Einwilligung jederzeit widerrufen, indem ich mich vom Newsletter abmelde (Hinweise zur Abmeldung sind in jeder E-Mail enthalten). Nähere Informationen zur Verarbeitung meiner Daten finde ich in der Datenschutzerklärung, die ich zur Kenntnis genommen habe.
Das galt auch für den SV Cappeln und den SV Evenkamp in Gruppe B, während der SV Peheim/Ermke als Gruppendritter wie das Team aus Bethen ins Viertelfinale vordrang. In dem erreichten die Peheimer und Ermker, was zuvor schon den Bethern gelungen war. Sie trennten sich unentschieden vom SV Holdorf (0:0). Allerdings musste es nun einen Sieger geben, und im Achtmeterschießen behielt das Team aus dem Kreis Vechta die Oberhand (5:4).
Der SV Bethen machte es nicht so spannend. Mit einem 3:1-Erfolg gegen Grün Weiß Dersum stürmten die Kreisstädter in die Vorschlussrunde, in der es dann zur Neuauflage des Gruppenspiels gegen Holdorf kam. Nur ein Tor fiel in der Partie – und der Traum der Bether vom Turnier in Bremen schien im Emsland zu enden.
Aber die Bether ließen sich nicht entmutigen und verdienten sich den Startplatz im kleinen Finale. Souverän mit 2:0 bezwangen sie den Gastgeber im Spiel um Platz drei, so dass sie auch weiter auf einen Auftritt vor Tausenden Zuschauern im Weserstadion hoffen dürfen. Schließlich soll das Finale der Endrunde am 16. Mai vor einem Werder-Spiel in der Bundesliga-Arena stattfinden. Und dass sie mit dem besten Team des Vorrundenturniers mithalten können, haben die Talente aus der Kreisstadt ja schon bewiesen.
Einer, der weiß, wie es sich anfühlt, im Weserstadion zu spielen, übergab dann die Pokale. Ivan Klasnic, im Jahr 2004 Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger mit Werder Bremen, gratulierte den Holdorfern, den Bethern und den Fußballern des TV Dinklage, die sich dem SVH im Finale erst im Achtmeterschießen geschlagen gegeben hatten.
Der kroatische Knipser Klasnic, einst zusammen mit Miro Klose Teil des „K. und K.-Sturms“ des SVW, ehrte auch den besten Torhüter Julian Moczygemba (SV Holdorf) und den besten Spieler – der gar kein Spieler ist. Fußballerin Janina Jendrejeski (SV Holdorf) hatte den Jungs gezeigt, wie gut Mädchen mit dem Ball umgehen können.