Cloppenburg /Achim /Baden Als 29 Sekunden vor Spielende Jannis Koellner bei Unterzahl seine technischen Möglichkeiten ausnutzte und zum 26:24 (12:13)-Auswärtssieg traf, hatte er den erfolgreichen Schlusspunkt unter eine starke Mannschaftsleistung des Handball-Oberligisten TV Cloppenburg gesetzt. Denn nicht nur der Gastgeber SV Achim/Baden war ein schwer verdaulicher Brocken, denn die Unparteiischen trafen viele unglückliche Entscheidungen gegen den TVC, vor allem wenn es um die schnelle Mitte nach Gegentoren ging. So wurde das Tempospiel des TVC manches Mal regelungerecht abgewürgt.
„Ich kann vor meinem Team nur den Hut ziehen, mit welcher Nervenstärke, großen Disziplin und tollem Charakter es die Partie bewältigt hat“, sagte Trainer Barna-Zsolt Akacsos. Er konnte bis auf Erik Gülzow auf seinen kompletten Kader bauen, denn Mark Schulat und Tobias Freese, der gegen seinen Ex-Club in der Endphase von den letzten sechs Treffern vier markierte, konnten mitwirken.
Um den Spielmacher allerdings noch zu schonen, begann Koellner für Freese auf der Spielmacherposition. „Früh hatte ich schon gemerkt, dass wir uns auch auf die Unparteiischen besonders einstellen müssen“, sagte Akacsos. Er nahm nach 19 Minuten beim Stand von 7:10 eine Auszeit, stellte um, brachte Hendrik Legler für Nils Buschmann ins Tor, stellte auf eine 5:1-Abwehrformation um und ließ Freese die Rolle als Regisseur übernehmen. Die fünfmal in Folge siegreichen Gäste fanden sich mit der neuen Situation zurecht und verkürzten zum 12:13-Pausenstand.
Im zweiten Abschnitt brachte der Coach Lennart Witt, Chris Danielzik am Kreis und Koellner auf dessen angestammter Linksaußenposition, Witt und Danielzik trafen sofort zum 14:13. Auch die Abläufe im Angriff stimmten immer besser, traf Eddy de Raad auf Rechtsaußen und verwandelte seine drei Siebenmeter. So konnte der Gast sich durch zwei Treffer von Freese und einen von Koellner auf 22:18 (45.) scheinbar entscheidend absetzen. Doch die Gastgeber kämpften sich vom 21:24 (51.) auf 23:25 (54.) heran, ehe erneut merkwürdige Entscheidungen – unter anderen kassierten Witt (56.) und Niels Uwe Hansen (59.) Zeitstrafen – den TVC fast aus der Bahn warfen. Aber beim 25:24 für den TVC scheiterte Kevin Podien mit einem Siebenmeter an Torwart Legler (58.). Akacsos nahm 46 Sekunden vor Schluss eine Auszeit und leitete so die Aktion in Unterzahl von Koellner zum 26:24 vor.
„Die Mannschaft wollte den Erfolg unbedingt und ist als Team noch mehr zusammengewachsen“, lobte Akacsos nach dem Spiel.
TVC: Buschmann, Legler - Koellner (2), Harms (5), Witt (3), Danielzik (1), Trapp, Freese (5), Schulat, Hansen (2), Saalmann(1), de Raad (5/3), Lugosi (2), Krix.