Cloppenburg Es knallt mal wieder im Gebälk des BV Cloppenburg. Und wie. Am Dienstag haben die Spielerinnen des Zweitliga-Teams und die Spieler der Oberliga-Herren einen „offenen Brief“ rausgehauen. Darin heißt es, dass der Verein mit den Gehaltszahlungen erheblich in Verzug sei (siehe Bericht auf Seite 10).
Nach NWZ-Informationen sollen auch die Trainer-Duos Tanja Schulte/Imke Wübbenhorst sowie Steffen Bury/Stefan Tilling noch auf „Kohle“ warten. „Die sitzen doch mit uns zusammen in einem Boot“, erklärte ein gefrusteter Spieler. „Wir haben im Jahr 2017 noch keinen einzigen Cent gesehen.“
Stark kritisiert wird auch die völlig unzureichende Kommunikationspolitik des Clubs, der 2019 sein 100-jähriges Bestehen begeht. „Keiner weiß, was wirklich los ist“, so ein Spieler. Zudem weisen die überwiegend auf pünktliche Gehaltszahlungen dringend angewiesenen Aktiven auf ihren erheblichen Aufwand sowie den erheblichen Imageschaden für den Verein hin.
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Ob es letztlich Zufall war oder auch nicht, mag dahin gestellt bleiben. Auf jeden Fall schlug der „offene Brief“ an der Friesoyther Straße wie eine Bombe ein. Und der Verein machte mobil. Die Handys der Verantwortlichen glühten.
Club-Chef Bernhard Dorissen bedauerte „die Angelegenheit sehr.“ Der Verein habe leider einen Engpass gehabt. Und das Wichtigste: „Sämtliche ausstehenden Gehälter, sowohl für die Zweitliga-Frauen als auch die Oberliga-Herren, sind bereits zur Auszahlung angewiesen worden“, erklärte der Jurist am Dienstag-Nachmittag.
Die Spielerinnen und Spieler dürften an diesem Donnerstag als erstes einen Kontoauszug ziehen.
Bereits am Montagabend hatten sich die stark abstiegsbedrohten Oberliga-Herren nach der Trainingseinheit lange zusammengehockt, die Situation diskutiert und beschlossen das Dienstag-Training zu bestreiken. Wie aus Spielerkreisen zu hören war, wurde über weitere Streiks noch nicht gesprochen.
Zum ersten von sieben Abstiegsendspielen an diesem Sonntag (15 Uhr) beim Tabellenachten Heeslinger SC würde die Mannschaft auf jeden Fall auflaufen. „Wir werden uns nicht hängen lassen. Die Einstellung hat bislang auch immer gepasst“, verlautete aus der Mannschaft. Nach vier Unentschieden und einer Niederlage im Jahr 2017 sind die Cloppenburger fast schon zum Siegen verdammt.