FRIESOYTHE Das nackte Ergebnis von 1:0 kann es nicht ausdrücken: Was die Spieler des Fußball-Bezirksoberligisten Hansa Friesoythe am Sonntag im Heimspiel gegen Kellerkind TuS Lingen auf dem Platz gezeigt haben, war einfach grottenschlecht. Drei Punkte für eine ähnliche Leistung dürfte es demnächst wohl nicht mehr geben. Um einiges wahrscheinlicher ist, dass an diesem Montag der eine oder andere Hansa-Anhänger einen Augenarzt aufsuchen muss.
200 Zuschauer
Vor 200 Zuschauern waren die Gastgeber vor den Augen von Ex-Coach Hugo Rosenwinkel von Beginn an nicht im Bilde. Hingegen begann Lingen schwungvoll. Perpurim Kurpali (6.), der agile Florian Kribber (15.) und Tim Bönisch, der das Außennetz traf (16.), hätten die Emsländer in Führung schießen können.
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Es klingelte aber nur wenig später auf der anderen Seite. Nach einem Pass von Jan Büter tankte sich Dennis Reiners im Strafraum gegen Daniel Thole durch, ehe er von Heinz Frimming gelegt wurde. Den Rest erledigte Marcus Kunisch nervenstark (25.).
Sicherheit gab der Treffer Hansa aber nicht. Allerdings stellte Lingen seine Offensivbemühungen ein. Ein Fehlpass-Festival brachte die Zuschauer ein ums andere Mal zum Kopfschütteln. Klare Einschussmöglichkeiten waren eine absolute Rarität. Wurde es einmal gefährlich, wurde die Kugel stets verdaddelt – wie beispielsweise von Hansas Nico Remesch (32.).
Besserung sollte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht einstellen. Perfekt in Szene gesetzt von Kunisch, der zentral vor der Abwehr noch am ehesten den Ansprüchen genügte, hatte Andreas Vogel freie Bahn, ließ aber den Ball liegen (56.). Dann zeigte Frimming, dass auch Lingen noch mitspielte. Seinen Schrägschuss parierte Hansa-Keeper Maik Stolzenberger (68.).
LIngen machte auf
In der Folge machte Lingen mehr und mehr auf. Dennis Reiners schloss einen Konter aber schwach ab (74.). Nachdem die Friesoyther, die bereits dreimal gewechselt hatten, Abwehrchef Nico Petrillo verletzt rausnehmen mussten, wurde es eng. Zu mehr als einer Serie von drei Ecken innerhalb einer Minute reichte es für die schwachen Lingener aber nicht mehr. Dann folgte die Erlösung – der Schlusspfiff nach 92 Minuten.
Stolzenberger - Schleining (20. Michael Renken), Emken, Petrillo, Büter - Kunisch, Mut, Stefan Renken, Remesch (55. Höhne) - Vogel - Reiners (75. Moussa).
1:0 Kunisch (25., Foulelfmeter).
3:10.
5:3.
Friesoythe holte trotz einer über weite Strecken katastrophalen Leistung gegen einen genauso schwachen Gegner drei eminent wichtige Punkte im Abstiegskampf.
Marcus Kunisch: Hansas Kapitän behielt als einer der wenigen Spieler die Übersicht. Stand gut in der Zentrale.
Schiedsrichter: Henrik Frilling (Lohne): Verlor mit zunehmender Spieldauer immer mehr seine Linie.
Dennis Zumdohme, Trainer Hansa Friesoythe: „Die Mannschaft war völlig verunsichert. Dennoch haben wir einen wichtigen Sieg gelandet. Am Ende mit zehn Mann mussten wir noch zittern. Klar ist, dass wir uns gewaltig steigern müssen.“