Höltinghausen /Cloppenburg Sie feierten und tanzten, als hätten sie die Meisterschaft oder zumindest den Klassenerhalt in der Handball-Landesliga geschafft. Dabei war es für sie erst der zweite Spieltag. Aber wenn der SV Höltinghausen zu Hause Nachbar und Oberliga-Absteiger TV Cloppenburg empfängt, ist ein 26:24 (11:13)-Sieg umso köstlicher.
„Wir haben mit ungewöhnlichen Deckungsvarianten den TVC vielleicht nicht völlig überrascht, aber das passende Mittel gefunden“, sagte Trainerin Kerstin Wichmann, die nach dem Sieg die ganze Welt hätte umarmen können, während Torwart- und Co-Trainer Heinz Sauerland, gerade vom TVC zum SVH gewechselt, sich diebisch freute.
Auf der Gegenseite war die Enttäuschung entsprechend groß. Trainer Theo Niehaus gratulierte dem Gastgeber und lobte ihn gleichzeitig. „Der Sieg ist hochverdient. Höltinghausen hat ein Derby geboten, wie man es spielen muss“, sagte er und betonte nochmals, dass der Oberliga–Absteiger nichts geschenkt bekomme. Habe Niehaus die erste Halbzeit noch einigermaßen gefallen, kritisierte er den „Standhandball“ seines Teams in Halbzeit zwei.
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So fehlten gegen einen hochmotivierten, stets lauffreudigen und konditionell starken Gegner dem TVC im Angriff die Lösungen. Daran änderte auch der gute Start mit 3:0 (7.) wenig, denn der SVH kämpfte sich, auch wenn er im Rückraum zunächst nicht so durchschlagskräftig war, geschickt auf 7:7 heran (22.) und hing dem Favoriten bis zur Pause stets im Nacken. Hier zeigte sich schon, wie wichtig eine starke Torhüterin sein kann. Louisa Reinke gewann das Duell gegen Lena Backhaus beziehungsweise Leonie Remme, denn sie hielt eben die drei, vier „Hundertprozentigen“, die später den Ausschlag geben sollten.
Denn der TVC fand nach der Pause erneut keine Mittel gegen die wuselige Abwehr des SVH. Im Gegenteil. Technische Fehler häuften sich, ließen das Duell völlig offen bis zum 21:21 (52.). Die Maßnahme des TVC, Lena Walter von Lisa Maus kurz decken zu lassen, stoppte den SVH nicht, der immer wieder Siebenmeter herausholte, die Sarah Ebendt bis auf zwei, einen jagte sie per Nachwurf ins Netz, verwertete. Als sich ein Spiel der Marke „Wilder Westen“ entwickelte, war der SVH eiskalt und setzte zum 24:21 (57.) die richtigen Signale.
SVH: Reinke - Schreider (2), Hinz, Brinkmann, L. Walter (6), Menke, Brockhaus (1), Felstermann (4), Ebendt (7/5), Wienken (2), Greten (2), Grabwicz (2), Wilken, Richter.
TVC: Backhaus, Remme - Deeben (2), Büssing (7/4), Kohlsdorf, Bosmann (4), Neelen (2), Klein, Maier (3), Hillmer, Klostermann, Maus (5), Germann (1).