Goslar Gleich sechs Plätze im komfortablen Mannschaftsbus waren frei geblieben, als sich die Regionalliga-Fußballer des BV Cloppenburg nach dem Abschlusstraining bereits am Freitag-Nachmittag auf den Weg nach Goslar machten. Neben den gesperrten Paul Kosenkow, Malte Beermann und Bernd Gerdes waren auch noch Christian Willen (Zehbruch), Tim Wernke (private Gründe) und Julian Bennert (Infekt) ausgefallen. Da geriet die glatte 0:3 (0:2)-Niederlage gegen die Vollprofitruppe aus der Kaiserstadt fast zur logischen Konsequenz (siehe auch Seite 13).
„Wir mussten einfach zu viel umbauen. Sowas kann klappen, geht aber meistens nicht gut. Ohnehin ist wichtiger, jetzt gegen unseren Mitkonkurrenten Norderstedt das Jahr mit einem Erfolgserlebnis abzuschließen. In dieses Spiel müssen wir noch einmal alles, was geht, investieren“, legte BVC-Trainer Jörg-Uwe Klütz die Partie schnell zu den Akten. „Goslar hat uns ja nicht an die Wand gespielt. In voller Montur hätten wir garantiert eine echte Chance gehabt. So waren wir vorne aber zu harmlos“, schob er nach.
Während Willen wohl länger pausieren muss, stehen Klütz gegen die Norderstedter wieder fünf Alternativen mehr zur Verfügung. In Goslar standen mit Kevin Park und Michael Abramczyk zwei Spieler der Reserve im Kader.
Allerdings rieb sich der BVC-Coach am Sonnabend zunächst verwundert die Augen. „Wir wollten kontern, machen aber das Spiel und werden dann beim 0:1 selber ausgekontert. Unsere linke Seite hatte große Probleme.“ Zudem zögerte Keeper Sigi John vor dem 0:1 beim Herauslaufen zu lange.
Mit ein bisschen Glück hätte Jonas Wangler den BVC sogar in Front bringen können (5.). Und 60 Sekunden zuvor hatte Klütz nach einer Strafraumattacke von Kevin Pannewitz gegen Andreas Gerdes-Wurpts einen „klaren Elfer“ gesehen.
Pannewitz – den als ewiges Talent geltenden Ex-Wolfsburger hatte Goslar erst kürzlich nachverpflichtet – hatte es Klütz „angetan“. „Den hätte ich erst einmal sechs Wochen lang fit gemacht. Und dann kommt auch noch der Norddeutsche Rundfunk und dreht eine Extra-Story“, schüttelte Klützer den Kopf. In der Tat wirkte das einst von Felix Magath in die VW-Stadt gelotste Enfant terrible alles andere als austrainiert. Trikot und Hose spannten auffällig.
Ein Sonderlob verdient hatten sich derweil sechs unentwegte BVCebras. Per Bahn nach Goslar gereist, sorgten sie auf der Haupttribüne der S-Arena – auch als der Schuss für ihre Lieblinge nach hinten losgegangen war – für jede Menge Stimmung.