Friesoythe /Bösel Die Popularität des Tennis’, wie zu Zeiten von Boris Becker und Steffi Graf, ist längst vorbei. Die große Präsenz ist nicht mehr dieselbe. Das zeigte sich schon im Tennisverein Friesoythe: Wie berichtet, stand dieser bereits im Jahr 2008 kurz vor dem Aus, der 2007 gewählte Vorstand trat zurück. Die NWZ hakte bei zwei Tennisvereinen nach, wie dieser Vereinssport heutzutage angenommen wird. Dabei zeigte sich, dass die Nachwuchs-Förderung unabdingbar geworden ist.
Mit knapp 150 Mitgliedern und einem zweiköpfigen Notvorstand, damals bestehend aus Reinhold Heyens und Dietmar Ohms, hatte der Verein in Friesoythe im Jahr 2008 stark zu kämpfen.
Jetzt, rund sechs Jahre später, ist die Situation nicht besser geworden. Zwar besteht der Tennisverein noch. Doch im Notvorstand ist nur noch Reinhold Heyens vertreten. Die Mitgliederzahl ist zudem auf rund 100 gesunken. „Damals“ – in den 80er Jahren – „wurde Tennis im Fernsehen hoch gepusht. Mittlerweile hat es jedoch nicht mehr die selbe Medienpräsenz“, erklärt sich Heyens die sinkende Mitgliederzahl. Zum Vergleich: In den besten Zeiten konnte der Verein mehr als 400 Mitglieder zählen. Zudem sei eine Sportart wie Fußball, so Heyens, immer noch unerreichbar. Sowohl von der Popularität als auch von der Medienpräsenz her: „Heutzutage kann man wenigstens drei Mal in der Woche im Fernsehen Fußball gucken.“
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Auch mit dem Nachwuchs sehe es schlecht aus. Das Durchschnittsalter des Tennisvereins beschreibt Heyens so: „Hauptsächlich Senioren.“ Auch die Tennishalle des Vereins werde rückläufig genutzt. Tennisspieler, die die Halle nutzen möchten, könnten diese mieten, ergänzt Heyens.
Der Tennisverein Bösel habe ebenfalls bei den erwachsenen Mitgliedern mit rückläufigen Zahlen zu kämpfen gehabt, erklärt der erste Vorsitzende Frank Holubek. Jedoch werde mit der Gewinnung des Nachwuchses dagegen angegangen. „Es trägt bereits Früchte“, freut er sich. Der Verein sei auf Dorffesten und in einer Ferienpass-Aktion präsent. In der Schule biete Hassan Alrobaie Tennis-AGs an. Seit mittlerweile zwei Jahren sei er hauptberuflich als Trainer für Kinder und Jugendliche im Verein tätig, erklärt der stellvertretende Vorsitzende Oliver Voßmann. „Bisher haben wir es nicht bereut. Das Angebot wird sehr gut angenommen. Wir werden es so weiterlaufen lassen“, ergänzt er.
Über fehlende Teilnehmer kann sich der Verein nicht beklagen: 150 Mitglieder seien es, 64 davon seien Kinder und Jugendliche, so Voßmann.