Cloppenburg /Bremen Da waren die Handballerinnen des Oberliga-Neulings TV Cloppenburg mit einiger Vorfreunde nach Bremen zu ihrem ersten Auswärtsspiel gereist, das 24:24 gegen Komet Arsten zum Heimspielauftakt hatte Mut gemacht – und nun das. Mit 14:38 (7:20) gingen die Schützlinge von Slawka Jezierska förmlich unter an der Weser.
„Ich weiß nicht, was in meine Mannschaft gefahren ist. So eine Leistung habe ich noch nie erlebt“, zeigte sich die Trainerin nach dem Spiel ziemlich ratlos, war schwer enttäuscht und hofft nun, diese böse Schlappe möglichst schnell in der kommenden Trainingswoche verarbeiten zu können. Denn am kommenden Sonnabend um 17 Uhr besucht der VfL Oldenburg III den Neuling.
Es stimmte von Beginn an nichts beim TV Cloppenburg. Bremen, das in Neuenhaus/Uelsen sein Debüt zwar mit 37:25 locker gewonnen, aber keineswegs überirdisch gespielt hatte, übernahm sofort die Initiative und erwischte einen glänzenden Start.
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„Sicher, Werder gelang zunächst alles, aber dann muss man sich in der Abwehr wenigstens gleich dagegen stemmen“, versuchte Jezierska nach wenigen Minuten per Auszeit die Reißleine zu ziehen. Ihr Team lag nach sechs Minuten mit 0:4 zurück, aber auch danach lief gar nichts. Die Abwehr konnte den Gastgeber nicht stoppen, im Angriff agierte der TVC viel zu hektisch und fehlerhaft, was oft dazu führte, prompt per Gegenstoß den nächsten Treffer einzufangen. Über 10:2, 16:4 und 20:7 zur Pause war der erste Teil der Zerlegung der Gäste abgeschlossen.
Und es wurde auch nach der Pause nicht besser. Die Gäste erwischten einen ganz schwachen Tag, keine Spielerin erreichte Normalform und nahezu jede Entscheidung, die die Gäste trafen, erwies sich als falsch. „Wir haben als Mannschaft nie funktioniert, was uns gegen Arsten noch so ausgezahlt hat“, stellte Jezierska nun mit Schrecken fest. Und wenn die Abwehr, es wurde die ganze Palette der taktischen Möglichkeiten ausprobiert, keine half wirklich, keine Stabilität bietet, dann gelingt als Folge davon meist auch im Angriff nicht viel.
Nur sechs Spielerinnen im TVC trafen überhaupt ins Tor, sechs Akteurinnen blieben ohne Erfolg, dabei wechselte Jezierska kräftig durch in der Hoffnung, einigermaßen für Stabilität zu sorgen. Doch Ratlosigkeit herrschte auch im zweiten Abschnitt, den Werder Bremen II sichtlich genoss und sein Torekonto munter erhöhte. Über 25:29, 35:13 und 38:14 war die Demontage für den Neuling komplett.
Nun gilt es, möglichst schnell aus den Fehlern zu lernen und danach dieses Debakel schnell zu vergessen. Denn es sind erst zwei Spiele absolviert, da besteht kein Grund zur Panik. Ein schwache Vorstellung in einer Saison, das gestand auch Jezierska ein, dürfe sich ein Neuling erlauben. Er müsse nur die richtigen Schlussfolgerungen daraus ziehen.
BV Cloppenburg: Lohr, Münzebrock - Krannich (2), Esch (5/3), Weigel (2), Kaczynska (3/1), Bosmann (1), Neelen (1), Fiswick, Dill, Lübbe, Hofmann, Vaske, Kurre.