MAGDEBURG Nur noch zwei Spiele und noch nichts entschieden: Die Zweitliga-Fußballerinnen des BV Cloppenburg haben sich am Sonntag mit dem 0:0 beim Magdeburger FFC (siehe auch Bericht auf Seite 14) alle Möglichkeiten offen gehalten. Mit nun einem Punkt Vorsprung auf Holstein Kiel und Tennis Borussia Berlin auf dem Relegationsrang platziert, kann das Team von Trainerin Tanja Schulte noch auf einen „direkten Abstiegsplatz“ abrutschen. Es kann aber auch immer noch den Viertletzten Magdeburg, der drei Punkte mehr auf dem Konto hat, abfangen und sich direkt den Klassenerhalt sichern. Bliebe der BVC, der in Magdeburg auf die angeschlagene Torhüterin Dominika Wylezek verzichten musste, auf dem drittletzten Platz, müsste er mit dem Drittletzten der Süd-Staffel um den Verbleib in der zweiten Bundesliga kämpfen.
Und dass die Cloppenburgerinnen kämpfen können, haben sie in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts gezeigt. Nach wackeligem Beginn – U-20-Weltmeisterin Almuth Schult hatte die Cloppenburgerinnen mit ihren langen Abschlägen mehrfach in Verlegenheit gebracht – wurde der BVC immer stärker. „Wir hatten das Spiel ab der 20. Minute im Griff – und das bis zum Schluss“, sagte Co-Trainer Ludwig Ferneding.
Und gute Chancen hatten die Gäste auch. So hatte Chelsea White in der 26. Minute Caitlin Howard bedient, deren Schuss aus 18 Metern knapp über das Gastgeber-Gehäuse zischte. Noch knapper wurde es in Minute 47: Andrea Göken nahm eine Flanke Nadine Lukers, die für die am Knöchel verletzte Dagmara Grad gekommen war, aus sieben Metern volley – und verfehlte das Tor haarscharf.
Nur zwei Minuten später hatte Luker selbst die Chance, den BVC in Führung zu bringen. Von Tanja Baumann in Szene gesetzt, tauchte sie alleine vor Schult auf, die ihren Schuss mit dem Fuß um den Pfosten lenkte.
„Da hatten wir den Torschrei schon auf den Lippen“, sagte Ferneding – dem vier Minuten später der Schreck in die Glieder fahren sollte. In der 53. Minute hatte die BVC-Abwehr einen „kollektiven Aussetzer“, so dass eine Magdeburgerin allein vor Wylezek-Ersatz Aline Schlösser auftauchte – und es mit einem halbherzigen Heber versuchte. Den konnte Schlösser ohne Probleme aus der Luft pflücken. „Aline hat ihre Sache sehr gut gemacht. Sie hat von Anfang an Sicherheit ausgestrahlt“, lobte Ferneding, der anschließend nur noch Chancen der Gäste sah.
So konnte Schult in der 70. Minute so grade noch verhindern, dass ein 18-Meter-Schuss Birgit Niemeyers im Winkel des Magdeburger Tores einschlug. In der 72. und 75. Minute sorgte erneut Luker für Gefahr vor dem Magdeburger Tor. Fünf Minuten vor Schluss zischte ein weiteres Geschoss Niemeyers knapp über das Gastgeber-Gehäuse.
So blieb es beim 0:0, das Ferneding nicht ganz zufrieden stellte. „Ein bisschen schade ist das schon. Wir hätten den Sieg verdient gehabt. Mut macht aber, dass wir spielerisch und kämpferisch überzeugt haben.“
BV Cloppenburg: Aline Schlösser - Baumann, Klumpe, Diers, Grad (46. Luker), Cruz, Howard, Kim Schlösser, Göken (82. Klowersa), White, Brenneman (62. Niemeyer).