Cappeln Die Gemeinde Cappeln macht in diesem Jahr ihr Portemonnaie weit auf: Mehr als zehn Millionen Euro werden investiert. Das geht aus dem Haushaltsplan hervor, den der Gemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung nun bei zwei Gegenstimmen verabschiedet hat.
Wo wird investiert? Der Erwerb von Grundstücken ist mit 500 000 Euro berücksichtigt, der Neubau des Kindergartens in Sevelten mit 3,6 Millionen Euro und die Erweiterung der Grundschule Sevelten mit 1,2 Millionen Euro. –Die neue Mensa an der Oberschule Cappeln ist mit 1,1 Millionen Euro eingeplant und der Breitbandausbau in der Gemeinde mit 80 000 Euro. Der Neubau des Dorfgemeinschaftshauses und des Rathauses, über den der Gemeinderat ebenfalls abgestimmt hatte, ist im Haushalt 2020 mit zunächst 550 000 berücksichtigt, weitere Dorfentwicklungsprojekte mit rund 100 000 Euro. Die Erschließung von zwei neuen Baugebieten wird 785 000 Euro kosten. An der Birkenstraße soll die Fahrbahndecke erneuert werden, Kosten: 400 000 Euro. Für den Ausbau von Gemeindestraßen sind 263 000 Euro eingeplant, und die Neugestaltung Dorfplatz Cappeln ist im Haushalt mit 173 000 Euro berücksichtigt.

„Cappeln entwickelt sich hervorragend“, kommentierte Bürgermeister Marcus Brinkmann die hohen Investitionen. An allen Ecken und Enden sei Bewegung, und es werde investiert.
Einwilligung und Werberichtlinie
Ja, ich möchte den täglichen NWZonline-Newsletter erhalten. Meine E-Mailadresse wird ausschließlich für den Versand des Newsletters verwendet. Ich kann diese Einwilligung jederzeit widerrufen, indem ich mich vom Newsletter abmelde (Hinweise zur Abmeldung sind in jeder E-Mail enthalten). Nähere Informationen zur Verarbeitung meiner Daten finde ich in der Datenschutzerklärung, die ich zur Kenntnis genommen habe.
Finanziert werden sollen diese Investitionen unter anderem über einen Kredit in Höhe von 7,6 Millionen Euro. Die Cappelner Bürger sind dann mit 1133 Euro pro Kopf verschuldet, 2019 waren es noch 294 Euro. Aber: „Durch die anhaltend niedrigen Zinsen wird sich der Schuldendienst in einem bezahlbaren Rahmen bewegen und sich im Laufe der nächsten fünf Jahre unterhalb des heutigen Niveaus einpendeln“, betont Kämmerer Ernst Raab. Die Pro-Kopf-Verschuldung sinkt bis 2025 laut Prognosen auf 819 Euro.
Angehoben wurden die Grund- und Gewerbesteuern um 20 auf nun 360 Punkte. Für den Besitzer eines Einfamilienhauses bedeutet das rund 20 Euro mehr im Jahr.
Nicht zustimmen wollten dem Haushalt Frank Garling (SPD) und Clemens Poppe (FDP). Ihnen fehlen unter anderem Anstrengungen bei der Neuansiedlung von Gewerbe. Letzterer monierte, Investitionen etwa in den Bereichen Sport und Jugend seien in den vergangenen Jahren vernachlässigt worden und kämen nun geballt. Seine Prognose: „Eine weitere Turnhalle wird es in Cappeln auf Jahre hinaus nicht geben, eben so wenig wie die Auslagerung der Sportplätze in Cappeln.“