Cloppenburg /Cappeln Mit Entsetzen und Entrüstung haben die Kreistagsmitglieder Dr. Irmtraud Kannen, Ulla Thomée und Fabian Wesselmann (alle Grüne/UWG) auf die Abschiebung der 18-jährigen Schülerin Flora Luniku reagiert. Die Schülerin aus Cappeln sei am vergangenen Montag im Morgengrauen alleine nach Albanien abgeschoben und so von ihren Eltern und ihren beiden Brüdern getrennt worden, heißt es in einer Pressemitteilung vom Sonnabend. „Der Landkreis ist wieder inhuman und rücksichtslos gegen ein schwaches Mitglied unserer Gesellschaft vorgegangen“, blickt Kannen auf „einschlägige Erfahrungen mit der Ausländerbehörde“ zurück.
Der Rechtsanwalt der Familie, Dr. Jürgen Vortmann, habe sich an die Öffentlichkeit gewandt und über die Umstände der Abschiebung berichtet: Demnach sei die Abschiebung nicht angekündigt und der gesamten Familie die Handys abgenommen worden, so dass der Rechtsanwalt nicht rechtzeitig habe informiert werden können.
Die Abschiebung der 18-jährigen Schülerin nach Albanien sei zudem nur wenige Tage, bevor am vergangenen Freitag das Verwaltungsgericht in der Sache verhandelt habe, erfolgt: „Nach unseren Informationen war der Vater am Freitag mit seiner Klage erfolgreich und darf bleiben“, berichtete Kannen. Das sei auch nicht überraschend: Das Verwaltungsgericht habe dem schwerkranken Vater im Eilverfahren bereits einstweiligen Rechtsschutz gewährt, was ein eindeutiger Hinweis dafür gewesen sei, dass die Klage des Vaters Erfolg haben würde, so Wesselmann.
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Durch diesen absehbaren Erfolg des Vaters am Freitag hätte sich wohl auch die rechtliche Situation der Tochter verbessert. „Dem wollte der Landkreis mit der Abschiebung um jeden Preis zuvorkommen“, so Thomée.