Cloppenburg Deutschlandweit kann inzwischen jeder sechste Grundschüler zwischen sechs und zehn Jahren nicht schwimmen – Zahlen, die die UWG-Fraktion im Rat der Stadt Cloppenburg für alarmierend hält. Deshalb sollen nun die Verwaltung und die Cloppenburger Grundschulen ein Konzept erarbeiten, wie mit Hilfe der Stadt die Schwimmfähigkeit verbessert werden kann. Einen entsprechenden Antrag empfahl am Dienstagabend der Ausschuss für Familie, Soziales, Jugend, Sport, Kultur und Markt dem am 27. April vertraulich tagenden Verwaltungsausschuss zum Beschluss. SPD (3), Grüne (1), UWG (2) und Bürgerbündnis/Zentrum (1) stimmten dafür, die Christdemokraten (6) komplett dagegen.
Ausschussmitglied Ludger Koopmeiners (CDU) vertrat die Ansicht, dass mit dem Ansinnen in das Kerncurriculum für die Schuljahrgänge eins bis vier und damit in den Kompetenzbereich der Landesschulbehörde eingegriffen werde. Die Verbesserung des Schwimmunterrichts sei Landessache und dürfe nicht bei der Stadt hängenbleiben.
Ganz anders argumentierte Antragstellerin Jutta Klaus (UWG). Laut DLRG erreichten bundesweit gerade einmal 50 Prozent der Schüler am Ende der vierten Klasse das Bronzeabzeichen, das den Kindern ein angstfreies und sicheres Bewegen im Wasser attestiere. Ziel müssten in Cloppenburg 100 Prozent sein.
Mädchen und Jungen, die am Ende der Grundschule nicht schwimmen könnten, würden stigmatisiert und litten oft unter einem mangelnden Selbstwertgefühl. Nicht mit einer Ausweitung des Schwimmunterrichts – ergänzte Klaus’ Fraktionskollegin Constanze Korfhage – solle die Schwimmfähigkeit verbessert werden, sondern mit zusätzlichen Anstrengungen im Bereich Schul-AG oder mittels einer Kooperation mit dem Cloppenburger Schwimmverein.