CLOPPENBURG Ganz pünktlich sind sie ja nicht, die Narren des Cloppenburger Carnevalsvereins (CCV). Es ist deutlich nach 11.11 Uhr, als es den CCV-Rittern am 11.11. endlich gelingt, Bürgermeister Dr. Wolfgang Wiese und seine Getreuen zur Aufgabe zu bewegen. Mit einem gewaltigen Rammbock und ohrenbetäubenden Böllerschüssen werden die Verwaltungsspitze und deren Gäste – unter ihnen Ehrenbürgermeister Joseph Voet – schließlich zur Aufgabe gezwungen. Zuvor haben es die Kinder und Jugendlichen der Tanzgruppen TSC Minis, Kindergarde und Prinzengarde vergeblich versucht – der Kamelleregen vom Rathausbalkon hat sie aber auch zu sehr abgelenkt.
Ohne Widerstand zu leisten, öffnen die städtischen Mitarbeiter Klaus Niemann und Dieter Leuschner die großen Eingangstüren zum alten Rathaus. Rund 120 junge und alte Karnevalisten stürmen die Treppen hoch in Richtung Historischer Ratssaal – doch dort ist die Stadtkasse gar nicht versteckt. Sie befindet sich zu diesem Zeitpunkt im neuen Ratssaal. Die Narren laufen über die Flure, musikalisch begleitet von Herbert Thölken auf dem Akkordeon.
Der kapitulierende Bürgermeister hat den Siegern einen würdigen Empfang bereitet: Es gibt kalte Getränke und Naschereien. Das amtierende Cloppenburger Prinzenpaar Celina-Eileen Krieb I. und Henry Eberlei I. ist trotzdem nicht milde gestimmt und übernimmt sofort den Platz, auf dem der Bürgermeister sonst immer sitzt.
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Eingestimmt auf die Erstürmung des Rathauses haben sich die Narren mit einem farbenfrohen Umzug durch die Lange Straße. Anschließend sammeln sich die „Truppen“ in der Stadtmitte, um ihren Anführer, Ritter Archibald (Heinz-Dieter Grein), aus dessen einjährigem Schlaf zu wecken. Dieser hat den Weg zum Rathaus übrigens diesmal nicht hoch zu Ross, sondern – schon in seinem Zelt versteckt – auf einem Handwagen angetreten.
Unter der Leitung von Präsident Jürgen Scheper und dessen Vorstandskollegen sowie Funkenmajor Lena Nagel übernehmen die Narren schließlich die Stadtkasse. Dass diese chronisch leer ist, hat CCV-Ehrenpräsident Horst Welzer bereits vorher geahnt. Und richtig, statt Geld im Überfluss, gibt es für die Narren „nur“ Süßes satt.
Reichlich Unterhaltung gibt es dagegen am Karnevalssonnabend, 5. März 2011, wenn der CCV für 19.30 Uhr zu seiner großen Galasitzung in die Stadthalle einlädt.