Cloppenburg Cloppenburg wächst und wächst – vor allem im Stadtsüden. Entlang des Herzog-Erich-Rings entstehen derzeit zwischen dem Kessener Weg und der Straße „Am Sternbusch“ in zwei Baugebieten insgesamt 133 neue Grundstücke. Die Erschließungsarbeiten laufen im Gebiet „Alte Kämpe/Herzog-Erich-Ring“ noch bis Ende des Jahres, während sie „Am Sternbusch“ bereits Mitte August abgeschlossen sein sollen. Doch schon am Montag konnten die ersten Häuslebauer starten, erklärte jetzt Bauamtsleiter Armin Nöh bei einem Ortstermin.
Die Erschließungsarbeiten – Gesamtkosten 1,45 Millionen Euro – im Gebiet „Am Sternbusch“ waren aufwendiger als sonst üblich. Weil die 61 neuen Grundstücke auf der Ostseite der Bahnstrecke Oldenburg-Osnabrück liegen, das bereits vor einigen Jahren neu gebaute Regenrückhaltebecken aber auf der Westseite, mussten unter dem Bahndamm auf einer Länge von 40 Metern Rohre mit jeweils 80 Zentimetern Durchmesser durch die Erde gepresst werden. Über diese neue Leitung sollen künftig auch diejenigen Niederschläge in das Regenrückhaltebecken geleitet werden, die im alten Siedlungsgebiet entlang des Herzog-Erich-Rings anfallen. Diese waren bislang direkt in den Löninger Mühlenbach geflossen. Durch den „Umweg“ über das Regenrückhaltebecken können nun extreme Wassermengen besser gesteuert werden.
Im Baugebiet „Alte Kämpe/Herzog-Erich-Ring“, in dem 72 Grundstücke entstehen, ziehen sich die Erschließungsarbeiten noch etwas hin. Das 950 000 Euro teure Unternehmen, mit dem im Juni 2017 begonnen wurde, soll erst Ende des Jahres beendet sein. Die Arbeiten der Archäologen – so Nöh – seien der Hauptgrund für Verzögerungen. Die Spezialisten hätten im Boden Überreste von sogenannten Grubenhäusern gefunden. Ein Teilbereich ist erschlossen, hier haben direkt am Herzog-Erich-Ring die ersten Grundstücksbesitzer schon angefangen zu bauen.
Nach Fertigstellung der beiden Baugebiete soll auch der teilweise marode Herzog-Erich-Ring erneuert und modernisiert werden. So bekommt die Straße an beiden Seiten Gehwege. In diesem Zusammenhang soll nach Absprache mit der DB auch der Bahnübergang neu gestaltet werden; u.a. mit Schranken auch für Fußgänger. Zudem wird die Fahrbahn etwas verbreitet. Mit der Maßnahme – sagte Nöh – werde voraussichtlich 2020 begonnen.
Im Baugebiet Freesienstraße im Bereich des neuen Netto-Marktes läuft der Straßenendausbau schon auf vollen Touren, weil rund 80 Prozent der Grundstücke bebaut sind. „Vorher macht das keinen Sinn, denn zu viele Baufahrzeuge auf einmal fahren uns die Straßen sofort wieder kaputt“, erklärte Nöh.
In der Mitte werden die Straßen asphaltiert, am Rand gibt es einen gepflasterten roten Funktionsstreifen, unter dem alle Versorgungsleitungen – Gas, Strom und Telekommunikation – verlaufen. „Wenn dort irgendwelche Arbeiten anfallen, können wir das Pflaster schnell aufnehmen und nach Beendigung der Maßnahmen die Stelle zügig wieder schließen“, erklärte Sachgebietsleiter Dirk Drücker. Das sei wesentlich besser, als jedes Mal – wie in älteren Siedlungen – die komplette Straße aufzureißen.
Aus verkehrlicher Sicht – ergänzte Nöh – sei der Streifen von allen Verkehrsteilnehmern nutzbar und eben kein – wie von manchen Bürgern vermutet – reiner Fußweg. Der Streifen könne zwar als Fuß- und Radweg genutzt werden, aber eben auch als Parkfläche. Dabei seien alle Beteiligten gleichberechtigt, es gelte das Prinzip der gegenseitigen Rücksichtnahme.
Die rund 500 000 Euro teure Erschließungsmaßnahme soll im Herbst beendet sein, dann wissen viele Hausbesitzer auch, ob sie – Stichwort höhengleich – ihre Einfahrt passend zum Straßenniveau gepflastert haben. Ganz zum Schluss werden die in den Straßenkörper eingelassenen Beete bepflanzt.