Friesoythe /Sedelsberg Das Tierheim in Sedelsberg platzt aus allen Nähten. Grund dafür ist die Katzenschwemme. Ein Container oder Ähnliches für die Unterbringung von Fundkatzen werde dringend benötigt, sagt Veronika Tholen, 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins Friesoythe und Umgebung. Nach Angaben von Claudia Mikkelsen (Verwaltung Tierheim) würden derzeit 75 bis 85 Fundkatzen im Tierheim leben. In Hochzeiten in diesem Jahr seien es sogar bis zu 100 gewesen. Seit Anfang des Sommers seien es kontinuierlich um die 75 Katzen gewesen.
Viele Krankheiten
„Der Sommer war hart. Immer, wenn wir zwei Katzen vermittelt haben, kamen drei wieder hinzu“, sagt Mikkelsen. „Wir wissen nicht, wohin mit ihnen und können auch keine weiteren Katze mehr aufnehmen“, sagt auch Tholen.
Mit mehreren Problemen habe man in diesem Jahr zu kämpfen gehabt, so Mikkelsen. Durch den relativ kühlen Sommer hätten die Katzen viele Krankheiten wie Erkältungen oder Pilz bekommen. Aus dem vergangenen Jahr beherbergt das Tierheim zudem noch einige ältere Katzen, die nicht vermittelt wurden. „Die Leute wollen alle Babykatzen“, sagt Mikkelsen. Hinzu sei gekommen, dass es in diesem Jahr viele Krankheitsausfälle bei den Mitarbeitern gegeben habe. So habe man mit weniger als der Minimalbesetzung auskommen müssen. Man benötigt mehr Personal. Derzeit, so Mikkelsen, werde eine Stelle als Tierpfleger beziehungsweise Tierpflegerin in Teilzeit ausgeschrieben.
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Doch woher soll das Geld für alles kommen? Der Landkreis Cloppenburg und die kreisangehörigen Kommunen hatten beschlossen, dem Tierschutzverein für den Betrieb des Tierheims ab 2017 einen jährlichen Zuschuss von 130.000 Euro zu gewähren. Vom Kreis kommen 65.000 Euro, das hatte der Kreisausschuss im August beschlossen. Der Rest teilt sich auf die Städte und Gemeinden auf.
Bisher hätte der Tierschutzverein jedoch erst von fünf der 13 Kommunen Geld bekommen, sagt Tholen. In vielen Räten müsse über den Zuschuss erst noch entschieden werden. „Wir hoffen, dass das Geld bald kommt“, sagt Tholen.
Das hofft auch Mikkelsen. Reell bleibe dem Tierschutzverein von den 130.000 Euro 120.000 Euro, da das Geld mit sieben Prozent versteuert werden müsse. Mit dem Geld vom Landkreis könne man fest rechnen. Doch wisse man nicht, wie und wann die restlichen Gemeinden entscheiden. „Wir mussten bei den Gemeinden zuvor Anträge stellen“, sagt Mikkelsen.
Stärker kontrollieren
Dies sei zum Sommeranfang erfolgt. „Wir hätten es schön gefunden, wenn uns nicht nur ein paar, sondern alle Gemeinden eine Bestätigung geschickt hätten.“ Dadurch, dass das Geld nun nach und nach komme, könne nicht geplant werden. Auch wisse man nicht, ob man im nächsten Jahr erneut Anträge auf einen Zuschuss stellen müsse. „Das erschwert die Planung“, so Mikkelsen.
Auch wünschen sich die Tierheimmitarbeiter, dass die Gemeinden stärker kontrollieren, ob Katzen gechipt und kastriert sind. Denn sind Fundkatzen gechipt, können sie zugeordnet werden. „Die Kastrationspflicht wird von vielen immer noch nicht akzeptiert“, ärgert sich Mikkelsen.