Friesoythe Sonnenschein, tausende Besucher und ein abwechslungsreiches Programm für die ganze Familie. So präsentierte sich in diesem Jahr der Familientag im Oldenburger Münsterland in Friesoythe, der in den Rahmen des diesjährigen Eisenfestes eingebettet war. „Der Familientag war ein voller Erfolg. Das Wetter hat wunderbar mitgespielt, und es war eine tolle Werbung für Friesoythe“, sagt Bürgermeister Sven Stratmann. Doch wie soll es mit der Werbung für die Stadt in Zukunft weitergehen? Das war am Mittwochabend Thema auf der Sitzung des Aussschusses für Wirtschaft, Soziales und Gesundheit im Rathaus am Stadtpark.
Bis September 2015 war für das Stadtmarketing noch eine Vollzeitstelle vorgesehen. Seitdem wird das Thema mit einer halben Stelle und einem Stellenanteil der Fachbereichsleiterin abgedeckt. „Zur Zeit sind wir dabei, eine Neuausrichtung mit klarer Struktur zu formen. Dafür wird es unter anderem im nächsten Jahr eine Neuauflage der Bürgerbroschüre geben“, sagt Fachbereichsleiterin Annegret Brunemund-Rumker.
Einen großen Teil des Marketing-Konzeptes bildet sicherlich das Thema „Eisenstadt“. „Die Akzeptanz schwankt. Die Kaufleute in der Innenstadt sind zufrieden mit dem Verlauf des Eisenfestes und nehmen das Motto an, auch wenn es teilweise schwierig ist, genug Schmiedehandwerker für ein lebendiges Straßenbild zu bekommen“, sagt Stratmann. Doch die Akzeptanz in der breiten Bevölkerung sei noch nicht da. „Sicherlich werden wir viel kritisiert. Immer wieder kommt das Thema auf, dass die Bevölkerung nichts mit Eisen anfangen kann. Auch der HGV hat die Planungen öfter kritisiert“, so Stratmann. So wünscht sich die Stadtverwaltung vom HGV mehr Aktivität. „Im Frühjahr 2017 haben wir den HGV angefragt, wie der Verein zum Thema Eisenstadt steht und was er sich in Zukunft wünscht. Bis jetzt haben wir aber keine Antwort erhalten“, so Brunemund-Rumker. „Wo will die Stadtverwaltung also nun hin mit diesem Thema?“, fragt Matthias Lamping (CDU). „Wir müssen die Marke Friesoythe breiter aufstellen. Friesoythe ist nicht nur Eisenstadt, sondern hat mehr zu bieten“, antwortet der Bürgermeister.
Für die Erste Stadträtin ist das Konzept eher nebulös. „Es wurde nie beschlossen, dass Friesoythe Eisenstadt sein muss. Die ganze Entwicklung des Konzeptes der vorherigen Verwaltung lässt sich nur schwer nachvollziehen“, sagt Heidrun Hamjediers. Doch das Konzept ist nun da. „Friesoythe hat damit ein Alleinstellungsmerkmal, dass in den letzten Jahren auch immer mehr aufgeht. Das Eisenfest in diesem Jahr hat das gezeigt. Vorher haben wir uns Hansestadt genannt – ein maritimes Fest unter dem Motto hat es aber nicht gegeben“, sagt Frank Böckmann (CDU). Für seinen Fraktionskollegen Matthias Lamping sollte für das Marketing auch die Mitgliedschaft im Ring der europäischen Schmiedestädte besser genutzt werden.
Finanziell haben sich die Ausgaben für das Stadtmarketing in den vergangenen Jahren im Rahmen gehalten. 2015 und 2016 wurden im Gegensatz zu den Jahren davor weniger Mittel ausgegeben als eingeplant.