CLOPPENBURG Um Medienkonsum und die Lesekompetenz der Jugendlichen ging es am Dienstagnachmittag in einer schulinternen Fort- und Weiterbildung der Berufsbildenden Schule (BBS) Technik. Dass kein einziger Schüler den Weg fand und lediglich ein Dutzend Lehrer den beiden geladenen Referenten zuhörten, bezeichnete Schulleiter Heinz Ameskamp als enttäuschend.
Die Inhalte der Referate hätten Jugendliche durchaus angesprochen, ging es doch um die digitale Welt, die heutzutage allgegenwärtig ist. Der Titel der Veranstaltung lautete „Medienkonsum und Lesekompetenz von Jugendlichen – Schlüssel zum beruflichen Erfolg?!“
Dass Surfen in Internet allein nicht ausreiche, um etwas zu lernen, darüber waren sich Dr. Uwe Christiansen, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Bildung und Medien norddeutscher Industrie- und Handelskammern (Hamburg) und Jörg E. Feuchthofen, Geschäftsführer der hessischen Unternehmerverbände (Frankfurt) mit dem Lehrerkollegium einig.
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Christiansen bezeichnete den Monitor – egal ob Fernseher oder Computer – als das Fenster des Lebens. Bücher oder Zeitschriften fänden bei den Jugendlichen keinen Raum. Bei Tageszeitungen sei die Leseunlust 2008 auf einem Tiefpunkt angelangt. Lediglich 47 Prozent der 14- bis 19-Jährigen nutzten sie noch. 1979 waren es noch 75 Prozent. Christiansen riet, die Jugendlichen über Bilder an den Text zu holen, denn nur „Worte machen Sinn“.
Feuchthofen hob den Stellenwert der Lesekompetenz hervor, der die Grundlage von Allgemeinbildung sei. Nur wer einen Text interpretieren könne, sei fähig, ihn zu bewerten. Zum Schuleintritt sollte jedes Kind gleiche Chancen haben, denn auch „Gipfelstürmer brauchen ein Basislager“, forderte Feuchthofen, für den Pisa zu kurz greife.