„Die Gäste klatschten stehend. Der Saal bebte, als ich am späten Abend das Ergebnis bekanntgab“, schilderte Molbergens Hegeringleiter Christoph Rippe die Stimmung im Saal „Thoben“ in Peheim. 21.200 Euro hatten die Teilnehmer der Molberger Taubenjagd, die Mitglieder des Hegerings, Sponsoren und viele Freunde für das Kinderhospiz Löwenherz gespendet. In den vergangenen sechs Jahren konnten die Molberger Jäger annähernd 92.000 Euro dieser Einrichtung in Syke zur Verfügung stellen.
Erneut hatten sich in Molbergen mehr als 300 Jäger zur größten Gemeinschaftsjagd in Deutschland eingefunden. „Bei uns beteiligen sich neben den hiesigen Jägern Gäste aus Österreich und den Niederlanden“, erzählt Rippe. „Aber auch Weidleute aus dem gesamten Bundesgebiet sind vertreten.“ So gab es dann beim Anblasen der Jagd am Samstagmittag in der Peheimer Ortsmitte kaum ein Durchkommen. Die Jagdhornbläsergruppen aus Peheim, Dwergte und Molbergen bliesen die entsprechenden jagdlichen Signale, während die Jagdhornbläsergruppe aus Halver im Sauerland zum elften Mal das Schüsseltreiben mit jagdlichen Signalen und Melodien untermalte.
„Ein Jagdschein ist Pflicht. Niemand, der seinen Jagdschein nicht vorzeigen kann, darf einen Schuss abgeben. Er kann hier im Gelände helfen. Hier gibt es noch viel zu tun“, mahnte Rippe bei der Begrüßung der Gäste. Auch Tarnung sei wichtig: „Ich halte nichts von roten Mützen. Denn Tauben sind schlau und sehen alles.“
Dass diese Taubenjagd Interessierte aus vielen Regionen nach Molbergen lockt, zeigte sich auch im Ergebnis. Taubenkönig Benno Krügel war eigens aus Berlinichen in Brandenburg angereist. Bereits vor zwei Jahren war sein Sohn in Molbergen Taubenkönig gewesen. Der Zweitplatzierte Stefan Schürmann aus Varel war schon 2018 Vizekönig gewesen. Den dritten Platz belegte Armin Milani.
Die 470 Tauben, die in diesem Jahr erlegt wurden, – etwas mehr als im vergangenen Jahr – wurden anschließend verkauft. Den größten Teil der Einnahmen erzielten die Molberger aber beim abendlichen Schüsseltreiben. In der traditionellen Sammelaktion geben die Jäger gern und reichlich. So erbrachte der Kassensturz in diesem Jahr das absolute Rekordergebnis von 21.200 Euro. „Das Ergebnis übertrifft alles, was wir erwartet haben. Wir sind sprachlos“, freute sich Rippe, der auch Cheforganisator der Aktion ist. Er betonte, dass auch Nichtjäger, Geschäftsleute und Freunde des Kinderhospizes Löwenherz kleinere und größere Beträge für die Aktion zur Verfügung gestellt hatten.
Dass dann noch lange in Thobens Festsaal Jägerlatein gesponnen wurde, versteht sich von selbst.