Delmenhorst Wie geht es nach dem Schulabschluss weiter? Vor dieser Frage stehen auch in diesem Sommer viele Schüler aus Delmenhorst. Einen Einblick bei einem möglichen Arbeitgeber der Zukunft – Reifen Günther – sammelten am Donnerstag acht Schüler der Oberschule Delmenhorst und des Förderzentrums Ganderkesee.
Für Simon Harenbrock, Geschäftsführer des Unternehmens, gestaltet sich die Suche nach Auszubildenden zum Mechaniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik immer komplizierter. „Im kaufmännischen Bereich gibt es immer genügend Bewerbungen, bei den Monteuren ist es deutlich schwieriger“, berichtete er. Umso wichtiger sei es deshalb, Jugendlichen den Beruf vorzustellen und sie dafür zu begeistern.
Erwartet wird von den künftigen Auszubildenden ein Hauptschulabschluss und technisches Verständnis. „Die Noten stehen dabei nicht im Fokus. Uns ist das Interesse am Beruf und der Reifeprozess der Heranwachsenden wichtig“, so Harenbrock. Trotz Unterstützung durch Maschinen wird von den Auszubildenden auch körperliche Arbeit erwartet. „Man spart sich das Fitnessstudio, darf sich aber nicht zu schade sein, seine Hände auch mal schmutzig zu machen.“
Während einer kleinen Führung durch die Betriebshallen des Unternehmens klärte Harenbrock die Schüler über mögliche Aufgabenbereiche, den Blockunterricht in der Schule und den Bedarf an Auszubildenden im Unternehmen auf. „Wir haben insgesamt 24 Standorte. An jedem nehmen wir im handwerklichen Bereich je Lehrjahr einen Auszubildenden“, erklärte er. Am Standort Delmenhorst gibt es derzeit keinen Auszubildenden.
Organisiert wurde der Betriebsbesuch vom Verein Zukunftswerkstatt Ausbildungsplatzinitiative Ganderkesee. „Wir wollen mit diesen Besichtigungen Werbung für das Handwerk machen“, sagte Vorsitzende Jutta Lotze-Scherb. Denn – das stellten auch die Schüler bei Reifen Günther fest – das Handwerk kann durchaus attraktiv sein.