Delmenhorst Mit dem Hospizdienst verbinden viele Menschen nur das Sterben. Mitarbeiter berichten oft von einer zunächst ablehnenden Haltung, da viele Schwerkranke und deren Angehörige dem Ende nicht entgegenblicken wollten. „Bei uns geht es aber auch ums Leben“, sagt Arthur Meinken, der als ehrenamtlicher Trauerbegleiter im Einsatz ist. „Wir wollen den Menschen ein Stück Normalität zurückgeben“, meint Koordinatorin Monica Eberhardt.
Seit 25 Jahren übernimmt der Hospizdienst Delmenhorst diese wichtige Aufgabe. Deshalb lädt der Verein zum Jubiläumsfest am Samstag, 25. Januar, von 10 bis 12.30 Uhr in die Markthalle ein. „Wir nehmen das zum Anlass, mehr über unsere Arbeit zu informieren“, sagt Vorsitzender Jürgen Schurig. Beim Fest wird es Infostände der Netzwerkpartner geben sowie Podiumsgespräche über Hospiz- und Palliativarbeit.
Über 40 Ehrenamtliche engagieren sich in der Trauer- und Sterbebegleitung des Hospizdienstes. Nach 30 Begleitungen im Jahr 2018 wurden im Vorjahr bereits 51 Menschen begleitet. „Der Bedarf wird immer größer. Deshalb benötigen wir mehr Geld, um qualifiziert ausbilden zu können“, sagt Schatzmeister Klaus Fr. Gardemann.
Aufgrund der „deutlichen Zunahme“ hat sich der Hospizdienst Verstärkung ins Haus geholt. Nadine Behrmann ist die dritte Koordinatorin. Nachdem sie die nötigen Qualifikationen erworben hat, soll sie ab dem 1. Juli voll einsteigen. Um Arbeitsplatz und Ausstattung zu finanzieren, hat der Hospizdienst einen Antrag an die Stadt gestellt – ansonsten müssen die Anschaffungen aus Spenden finanziert werden.
Der Hospizdienst hat sich zum Jubiläum einige Ziele gesteckt. „Wir wollen in Zukunft situationsbedingter arbeiten. Dazu gehören Angebote für junge Witwen oder Männer, die anders trauern als Frauen, und Hinterbliebene von Suizidtoten“, erklärt Schurig. Ein weiteres Feld seien die Familienbegleitungen. Dafür würden zwei Mitarbeiterinnen fortgebildet. „Wir möchten ein größeres Bewusstsein in der Gesellschaft für unsere Arbeit erreichen“, sagt Schurig. Die Menschen sollten ihre Hemmschwelle überwinden. Denn der Hospizdienst sei für Sterbende und deren Angehörige da, um diese zu entlasten.