Delmenhorst 400 000 Euro soll der geplante Umbau des Delmenhorster Stadions an der Düsternorter Straße kosten. Der Ausschuss für Familie, Senioren und Soziales stimmte in seiner Sitzung am Donnerstag dafür, die nötigen finanziellen Mittel zum größten Teil aus dem Integrationsfonds, den das Land Niedersachsen zur Verfügung stellt, zu beziehen. Die Stadt Delmenhorst trägt einen Eigenanteil von 40 000 Euro.
Nötig sei der Umbau, da die Raumsituation im Stadion sehr beengt sei, wie aus der Beschlussvorlage hervorgeht. Genutzt wird das Stadion von vier Fußballvereinen, und mehreren Leichtathletikgruppen. Außerdem würden der Stadt Anfragen von zwei in Neugründung befindlichen Vereinen für die Nutzung der Sportstätte vorliegen.
Kritik an dem Beschluss gab es von Edith Belz (Die Linke). Die Ratsfrau kritisierte, dass der Integrationsfonds der falsche Topf für die Finanzierung der Sanierung sei. „Wir bekommen das Geld zur Integration von Flüchtlingen, nicht um unser Stadion zu sanieren“, führte sie an.
Konsens im Ausschuss war jedoch, dass Sport eine integrative Maßnahme sei, da in vielen Sportvereinen Jugendliche mit Migrationshintergrund aktiv seien. Der Ausbau des Delmenhorster Stadions könne aus diesem Grund auch aus dem Integrationsfonds finanziert werden, führte Ratsherr Dr. Enno Konukiewitz (SPD) an.
Darüber hinaus sprachen sich die Mitglieder des Ausschusses einstimmig dafür aus, mehr als 600 000 Euro aus dem Integrationsfonds für die Gemeinwesenarbeit einzusetzen. Gefördert werden sollen Projekte der Arbeiterwohlfahrt (Awo) und des Diakonischen Werkes in den Stadtteilen Deichhorst und Hasport im Bereich der Sozialarbeit, die das Angebot im Wollepark und Düsternort ergänzen.
Ausgesprochen hat sich der Ausschuss auch für die befristete Ausweitung niedrigschwelliger Flüchtlings- und Integrationsarbeit in Delmenhorst. Hierfür sollen, ebenfalls aus den Mitteln des Integrationsfonds, 352 800 Euro bereitgestellt werden. Grund hierfür ist laut Beschlussvorlage der weiterhin verstärkte Zuzug insbesondere von anerkannten Flüchtlingen.
Dabei gehe es darum, zu verhindern, dass diesen Menschen durch zunehmende Isolation die Möglichkeit versagt bleibe, sich in Delmenhorst integrieren zu können. Finanziert werden sollen durch die Mittel eine Aufstockung der personellen Ressourcen um eine Stelle in der Sozialarbeit und eine halbe Stelle in der Verwaltung.
Gefördert werden sollen laut Beschluss des Ausschusses auch ein inklusives Integrationszentrum in der ehemaligen Fröbelschule (427 500 Euro) und die Maßnahme „Berufseinstieg kompakt“ (225 000 Euro) durch die Mittel aus dem Integrationsfonds.