Delmenhorst Ihre Bilanz für 2019 stellten die Kultureinrichtungen der Stadt im Ausschuss für Kultur und Sport vor. Fazit: ein gutes Jahr. Dies wird in diesem Jahr wegen der Corona-Krise etwas anders aussehen.
Das Kulturbüro blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2019 zurück, berichtete Ann-Katrin Albers. Es konnte mit seinen Veranstaltungen 5250 Besucher begeistern. Zu den besonderen Highlights zählten die „Burginselträume“, das „Jazzfest“ sowie das Jubiläum zur 50. Ausgabe der „Neuen Musik in Delmenhorst“. Das Theater „Kleines Haus“ konnte sich zudem über 42 100 Besucher freuen. Zurzeit plane das Team das Stadtjubiläum. Im Theater würden Vorbereitungen für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs getroffen, sagte Albers.
2019 war für die Stadtbücherei und das Medienpädagogische Zentrum (MPZ) ein Jahr der Umstrukturierungen. Der Bestand des MPZ wurde verändert, die Sortierung nach Unterrichtsfächern umgestellt, erzählte Leiterin Anika Schmidt. Die Entleihen konnten um 1500 auf 7640 gesteigert werden.
Auch die Zahlen in der Bücherei sind gestiegen, das Jahresziel von 210 000 Entleihungen wurde nur um 247 unterschritten, berichtete Schmidt. Hätte die Bücherei nicht einen Monat schließen müssen, wäre das Ziel erreicht worden, ist sie überzeugt. Die Schließung war notwendig, da alle 60 000 Medien neu nach thematischen Abteilungen sortiert wurden.
Von den mehr als 180 Veranstaltungen entfiel der Großteil auf den Bereich der Kinder- und Jugendabteilung. Ein Höhepunkt war die Verleihung des Titels „Niedersächsische Bibliothek des Jahres“.
„Ein fast normales Jahr“ war 2019 für die Musikschule, sagte Leiter Michael Müller. Einen „Boom“ erlebe jedoch die musikalische Früherziehung. Das Musiktheater musste im vergangenen Jahr aus technischen Gründen ausfallen, bedauerte Müller – und wird es wegen der Corona-Krise auch in diesem Jahr. Die Krise hinterlasse deutlich ihre Spuren. Der Musikschule fehlten dadurch aktuell 62 000 Euro. Müller bat den Ausschuss darum, die Kultureinrichtungen im Haushalt zu berücksichtigen: „Wir sind das kulturelle Rückgrat dieser Stadt.“
Fast 20 000 Besucher zog das Nordwestdeutsche Museum für Industriekultur im vergangenen Jahr an, berichtete Leiter Dr. Carsten Jöhnk. Vier Sonderausstellungen hätten ihren Teil dazu beigetragen. 66 Veranstaltungen hat das Museum durchgeführt. Außerdem wurde die Dampfspeicherlok „Bello“ 2019 zur Restaurierung gebracht.
2019 stand in der Städtischen Galerie quasi unter dem Motto „Kunst mit allen Sinnen“, resümierte Leiterin Dr. Annett Reckert. So begann das Jahr mit einer Ausstellung, die mit Düften lockte, und es schloss mit einer, die das Publikum auch mit ihren Ohren „betrachten“ konnte. Letztere war ein Höhepunkt: Es war der Besuch des Künstlers Hespos, 50 Jahre nachdem er das erste Mal im Haus Coburg weilte.