Delmenhorst „Den Leuten für ein paar Stunden Freude zu bereiten“: Das ist der lohnende Antrieb für Heiko Petershagen – seit 25 Jahren spielt der 49-Jährige beim Niederdeutschen Theater Delmenhorst mit. Für sein Bühnenjubiläum durfte er Wünsche hinsichtlich des Stückes äußern. Schnell war allen Beteiligten klar: „Keerls döör un döör“ soll es werden. Premiere feiert die Inszenierung am 8. März im Theater „Kleines Haus“.
„Das ist ein temperamentvolles Stück“, sagt Dirk Wieting, der zusammen mit Petra Witte die Regie übernommen hat. Keerls döör un döör handelt von vier Paketboten einer Delmenhorster Filiale eines Lieferservices. Als sie erfahren, dass sich die Tochter des Chefs, Betty, einer kostspieligen Augen-OP unterziehen muss, wollen sich Manuel (Heiko Petershagen), Georg (Peter Eggert), Paul (Ben Gelhart) und Hinnerk (Markus Flügger) mit Hilfe einer außergewöhnlichen Wohltätigkeitsshow für sie engagieren: Die vier Männer wollen eine Travestie-Show einstudieren. Perücken, Stöckelschuhe und Outfits voll Glitzer dürfen natürlich nicht fehlen.
„Was andere nicht haben“, erklärt Wieting stolz, „ist, dass wir in unserem Stück die Tochter Betty mit eingebaut haben.“ Von der ist im ursprünglichen Text zwar die Rede; auf der Bühne ist sie normalerweise aber nicht zu sehen. Da aber sowohl Heiko Petershagens Frau Christine (als Choreografin) sowie Sohn Helge (als Tänzer) mitwirken, „kann Tochter Jule nicht ,überbleiben‘“, so Wieting. Kurzerhand bekam sie also die Rolle der Betty.
„Die Mischung aus Spaß, Humor, Musik und Show stimmt“, fährt der Regisseur fort. „Bei der Musik ist sowohl für ältere als auch für jüngere Zuschauer was dabei“, ergänzt Pressesprecher Markus Weise.
Seinen Text übt Landwirt Heiko Petershagen übrigens, indem er sich ihn auf den MP3-Player spricht und ihn sich während der Arbeit anhört. Anfangs habe er das Textbuch zum Lernen noch auf dem Kotflügel des Traktors mitfahren lassen – „aber da rutscht es weg.“
„Das ist wie meine zweite Familie geworden“, blickt Heiko Petershagen auf seine Zeit beim Theater zurück, „ich hoffe, das bleibt so.“