Delmenhorst Man stelle sich eine leere Wohnung vor. Der, der sie einrichten will hat kein Geld, um in den großen Möbelhäusern oder -discountern einzukaufen. Hilfe schafft das Möbellager der Caritas Delmenhorst, welches am kommenden Donnerstag, 2. Februar, am neuen Standort an der Diepholzer Straße 14 eröffnet wird.
Auf rund 1000 Quadratmetern erstrecken sich Möbel – ein bunter Mix aus allen möglichen Stilrichtungen und Jahren. Zahlreiche Sessel und Sofas mit Leder oder Stoff bezogen, Garten- und Kindermöbel, Schreibtische und Kommoden. Aus den 70er Jahren bis heute, wie es scheint, vom Landhausstil bis zum schnörkellosen schwedischen Selbstbau-Schrank reicht das kostenlose Angebot. Betten gibt es für Paare, für Gäste und als Hochbett. Auch ein paar Küchen werden angeboten.
„Vorher hatten wir 800 Quadratmeter auf mehreren Ebenen, jetzt können wir hier sogar mit dem Auto reinfahren“, lenkt Peter Schmitz, Geschäftsführer der Caritas Delmenhorst, das Augenmerk auf den praktischen Vorteil des neuen Standorts. Und: „Wir bleiben hier dauerhaft, wir müssen nicht wieder raus.“
Wohnungseinrichtungen sind manchmal wie Kunst: dabei handelt es sich um eine Geschmacksfrage. „Zu stilistischen und geschmacklichen Fragen äußere ich mich nicht mehr“, sagt Schmitz. Zu oft seien Möbel, die er persönlich schlimm fand, in kürzester Zeit abgeholt worden. Praktisch täglich ändert sich das Sortiment des Möbellagers. Manches kommt rein, manches wird abgeholt und „wenn Sachen nach sieben Wochen nicht abgeholt sind, geben wir sie auf den Sperrmüll.“
Quasi alles, was man zur Einrichtung einer leeren Wohnung braucht, findet man am neuen Standort, nur an wenigem mangelt es: „Gut erhaltene Küchen werden immer gern genommen. Kinderbetten und -stühle und Kleiderschränke von einem bis 1,50 Meter Breite auch“, so Peter Schmitz. Alles andere wechsele sich ständig durch, wenn gebrauchte Möbel gespendet oder abgeholt würden.
Insgesamt 20 Menschen engagieren sich für das Bettenlager, helfen bei Lieferungen, fotografieren und registrieren Möbel und kümmern sich um die Annahme von Spenden. Auch Flüchtlinge und Arbeitslose, die sich in einer Maßnahme des Arbeitsamtes befinden, helfen mit.
Ein Ende sei nicht abzusehen, erklärt Peter Schmitz, „Ich vermute, dass sich die Zeiten leider nicht so schnell ändern werden, dass gebrauchte Möbel nicht mehr gebraucht werden.“