Delmenhorst Der Tiergartenteich soll zu einem ökologisch intakten, naturnahen Gewässer weiterentwickelt werden. Das hat sich der Fachdienst Umwelt der Stadtverwaltung auf die Fahne geschrieben. Dessen Leiter Jürgen Müller-Schönborn stellte im jüngsten Umweltausschuss am Dienstag die dazu bereits ergriffenen und die noch geplanten Maßnahmen vor. Den Ausschlag, etwas zu ändern, hat ein Fischsterben im Sommer 2015 gegeben. Das zu Zwecken der Straßenentwässerung Ende der 70er Jahre angelegte Gewässer leidet unter hohem organischen Eintrag durch herabfallende Blätter sowie dem Eintrag der Straßenentwässerung selbst (Salz, Öl, Schadstoffe). Über die Jahre hat sich eine dicke Faulschlammschicht gebildet, die unter anderem stark sauerstoffzehrend wirkt.
Mit der Entfernung der Sedimentschicht sei bereits im November begonnen worden, berichtete Müller Schönborn. Die Kosten dafür bezifferte er auf 32 000 Euro. Ab dem kommenden Frühjahr sollen die Reduzierung des gewässernahen Bewuchses und die Anlage eines Röhrichtgürtels in den Uferzonen zur Stärkung der Selbstreinigungskraft des Teiches folgen.
Ausschussmitglied Peter Stemmler (UAD) hatte den wohl passendsten Ausdruck, um den jetzigen Zustand des Gewässers zu beschreiben: Der Tiergartenteich sei ein „Dreckloch“. Hartmut Rosch (Linke) wiederum bezweifelte die Nachhaltigkeit der jetzt ergriffenen Sanierungsmaßnahmen: „Ich vermute, in fünf Jahren muss wieder was gemacht werden“, sagte er.
Die jetzt ergriffenen Sanierungsmaßnahmen erfolgen in Abstimmung mit dem Landesforst, dem Landesfischereiverband und dem „Runden Tisch Tiergarten“.