Delmenhorst Neue Baugebiete auf naturgeeigneten Flächen machen weder Hasbergen noch den Schilfweg schöner, sondern mindern die Lebensqualität. Zudem gibt es in Hasbergen und in Delmenhorst unbedenklichere und weniger umstrittene Baumöglichkeiten, was von Teilen der Politik ignoriert wird. Dieser Ansicht ist Marion Köpke, Sprecherin der Bürgerinitiative Schilfweg-Ost, die sich gegen die immer wieder geforderte Hintergrundstücks-Bebauung am Schilfweg wendet. Kürzlich fand ein Treffen der Schilfweg-Initiative mit Betina Chmielnik von der Bürgerinitiative für Hasbergen statt, die die Wohnbebauung an der Straße „Am Südfeld“ verhindern will. Die Interessen beider Initiativen ähnelten sich, so Chmielnik.
Laut Köpke hätten beide Initiativen festgestellt, dass eine Anzahl Ratsmitglieder versuchten, einem bestimmten Personenkreis finanzielle Vorteile in Hasbergen und am Schilfweg zu ermöglichen: „Die Aufwertung von billigen Weideflächen in Bauland ist der Garant für den Vorteil einiger weniger zum Schaden des Gemeinwohls.“
Unterdessen hat die SPD-Fraktion im Ortsrat Hasbergen einen Antrag „Entwicklungskonzept für den ,Grünen Stadtnorden‘“ auf den Weg gebracht. „Der ,Grüne Stadtnorden‘ hat einiges zu bieten. Wegen seiner ländlichen Struktur sowie dem Dorf Hasbergen und dessen dörflicher Beschaulichkeit ist der Stadtnorden für viele Bürger ein beliebtes Ausflusziel“, so Annette Kolley, SPD-Fraktionsvorsitzende im Ortsrat Hasbergen. Darum sollte der Fokus nicht nur auf die Wohnbebauung gelegt werden. Der SPD gehe es auch um Bürgerbeteiligung, teilt die Kommunalpolitikerin mit.
Eine ganz andere Wahrnehmung im Hinblick auf die Bauplatz-Diskussion in Hasbergen hat Lena Sudau. Die junge Mutter gehört zu denen, die gerne Am Südfeld bauen würden. Die umstrittene, in geheimer Abstimmung im ohnehin nichtöffentlich tagenden Verwaltungsausschuss (VA) gefallene Entscheidung zur Aufnahme einer Bauleitplanung für die betreffende Fläche begrüßt sie. So hätte sich jedes VA-Mitglied „frei seiner Meinung entsprechend“ entscheiden können.