Oldenburg - Flexibel, überall arbeiten zu können, dafür bedarf es einer Voraussetzung: einen Arbeitsplatz auf Zeit, sogenannte „Coworking Spaces“ (zu deutsch: Zusammenarbeits-Raum). Hier können Digitalnomaden, aber auch Kreative und sonstige Freiberufler gegen geringe Kosten Arbeitsplätze mieten. Deutschlandweit soll es mittlerweile über 230 Coworking-Angebote geben. In Hamburg oder Berlin gibt es zum Beispiel das „Betahaus“, in Bremen das „Weserwork“ – und in Oldenburg?
Selbst agieren
„Hier ist noch Luft nach oben“, sagt Christoph Helmes, Gründer der Agentur „Junge Haie“. 2012 hatte er zusammen mit Patrick Günther vom Verein „Kreativität trifft Technik“ einen größeren „Coworking-Space“ in der Raiffeisenstraße einrichten wollen. Wie die Initiatoren des Bremer „Weserwork“, stellten auch die Oldenburger einen Förderantrag an die Stadt. Doch anders als in der Hansestadt wurde dieser hier abgelehnt (NWZ berichtete). „Unverständlich, schließlich hätte Oldenburg als ‘Übermorgenstadt’ davon auch profitiert“, sagt Helmes. „Seitdem bieten wir aber in unseren Agenturräumen in der Alexanderstraße einfach ein paar Schreibtische zur Miete an“, sagt Helmes. Die sogenannten „Tetrapods“ können von Freiberuflern tage-, wochen- oder auch monatsweise gemietet werden und warten laut der Webseite auch „für vergessliche Coworker“ mit einer ganzen Menge Zubehör auf.
Kreatives Labor
In der Kulturetage entstehen derzeit „Coworking“-Räume auf der Ostseite des Gebäudes. Dort befindet sich das Kreativlabor. Unten gibt es einen Gemeinschaftsraum, oben Büroräume und zwei Seminarräume. „Die werden gerade entsprechend ausgebaut“, sagt Alexandra von der Decken. Zusammen mit Susan Mertineit ist sie die „Möglichmacherin“ des Projekts, so sagt sie selbst. „Zwischen zwei und vier Arbeitsplätze sollen es werden, und die können Interessenten selber gestalten – wir stellen nur die Möglichkeiten.“ So können zum Beispiel in dem Workshop „Schönes Arbeitsleben“ Büromöbel ganz nach den eigenen Bedürfnissen gestaltet werden. Bauliche Unterstützung gibt es dabei von dem Künstler Michael Olsen. Eine Webseite des „Kreativ Labors“ gibt es noch nicht, aber eine Email-Adresse (info@kreativ-labor.org).
Gute Infrastruktur
„PlatzaufZeit“ heißt das Angebot des Technologie- und Gründerzentrums Oldenburg (TGO). Es umfasst kein klassisches „Coworking“ im Sinne eines Arbeitens in einer „Community“. Doch neben den drei Arbeitsplätzen kann man auch die Infrastruktur des TGO nutzen.