Dinklage /Steinfeld /Oldenburg In Prozess vor dem Oldenburger Landgericht gegen den 22-Jährigen aus Steinfeld, der angeklagt war, mit einem 20-jährigen Flüchtling am 14. Februar 2017 in Dinklage eine Tankstelle überfallen zu haben, ist der Angeklagte am Mittwoch von allen Vorwürfen freigesprochen worden. „Es handelt sich um einen Freispruch erster Klasse“, sagte der Vorsitzende Richter Dr. Dirk Reuter.
Der 22-Jährige war an dem Überfall nicht beteiligt gewesen. Der 20-Jährige hatte ihn zu Unrecht ans Messer geliefert. Es waren zwei Täter gewesen, maskiert mit einer Star-Wars-Maske und einer Nikolaus-Maske. Die Identität des zweiten Täters ist bis heute unbekannt. Um in seinem eigenen Prozess Pluspunkte zu sammeln, hatte der 20-Jährige den jetzigen Angeklagten als Mittäter benannt. Unter anderem deswegen war der 20-Jährige mit einer Bewährungsstrafe davongekommen.
Mit seiner Falschanschuldigung hatte der 20-Jährige den Steinfelder in höchste Bedrängnis gebracht. Er kannte den 20-Jährigen nicht nur gut, er hatte ihm für den Karneval in Damme auch die Star-Wars-Maske und die Nikolaus-Maske geschenkt. Die wurden dann aber nicht für den Karneval sondern für den Überfall eingesetzt. Angeblicher Treffer: In und an den Masken befand sich die DNA des nichts ahnenden Steinfelders.
Er hatte die Masken aber einst selbst getragen, insofern war der DNA-Fund wenig bis gar nicht aussagekräftig. Zur Tatzeit war der Angeklagte zu Hause gewesen. Das hatte seine Mutter bestätigt. Der Angeklagte hatte die Masken auch nicht unmittelbar vor der Tat verschenkt, sondern zwei Monate zuvor. Auch das entlastete den Angeklagten. Alle Prozessbeteiligten sind davon überzeugt, dass es sich bei dem Angeklagten nicht um den zweiten Täter handelt.