Berlin - Krimireihen im Fernsehen kommen und gehen, doch eine bleibt bereits seit fast 25 Jahren. Sie spielt im westfälischen Münster und heißt „Wilsberg“. Die 65. Folge mit dem Titel „Schutzengel“ ist an diesem Samstag (20.15 Uhr im ZDF) zu sehen. Er sitzt am Tisch in seinem Antiquariat und bastelt ein Papierschiffchen, dazu malt er ein Kreuz daneben. Neben Georg Wilsberg (Leonard Lansink) rätselt Kriminalkommissarin Anna Springer (Rita Russek) so lange, bis sie drauf kommt: Er schenkt ihr zum Geburtstag eine Kreuzfahrt.

Das nötige Geld dafür hat der notorisch klamme Privatdetektiv sogar auch, aufbewahrt in einem Briefumschlag. Dummerweise legt er ihn in seiner Kasse ab, die ziemlich nah am Ladeneingang steht – wenig später wird bei ihm eingebrochen, und das ganze Geld ist weg.

Doch nicht nur er macht Fehler: Kommissar Overbeck (Roland Jankowsky) will bei einem Überfall den Täter stellen, überwältigt jedoch das Opfer, während der wahre Räuber seine Waffe mitnimmt.

Autor Eckehard Ziedrich (68) und Regisseur Martin Enlen (59) haben schon mehrere „Wilsberg“-Filme inszeniert, allerdings noch keinen gemeinsam. Die Jubiläumsfolge ist ihnen durchweg gelungen – sie ist unterhaltsam, logisch aufgebaut, hat witzige Dialoge mit einigen Giftpfeilen darin und bietet so manche falsche Fährte und unverhoffte Wendung.

Der Schutzengel hat in dieser Folge wahrlich viel zu tun, und er möge auch weiterhin seine Hand über diese beliebte Krimireihe halten, die regelmäßig gute Einschaltquoten einfährt.

Vom Rentenalter ist bei Leonard Lansink (63) beziehungsweise bei Wilsberg zum Glück keine Spur zu erkennen: Die nächsten fünf Folgen sind bereits abgedreht. Die 100. Folge sollte also schon drin sein.