HAMBURG Der Intendant des Norddeutschen Rundfunks (NDR), Jobst Plog, gibt sein Amt zum 15. Januar 2008 ab und damit ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages. Der 66-Jährige, der den Sender seit 1991 leitet, informierte den Rundfunk- und den Verwaltungsrat am Freitag über seine Absicht. „Mit meinem Schritt will ich im Interesse des Norddeutschen Rundfunks eine zügige Nachfolgeregelung ermöglichen“, sagte Plog. Damit ist eine Paketlösung für die Wahl des Intendanten und seines Stellvertreters möglich.
Das Amt des Stellvertretenden Intendanten wird bereits zum 1. September 2007 frei. Der gegenwärtige Amtsinhaber Joachim Lampe (57) steht aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. Bislang hatten sich die Aufsichtsgremien nicht auf einen Nachfolger Lampes einigen können, weil diese Besetzung in einem Zusammenhang mit der Plog-Nachfolge gesehen wird. Das SPD-Mitglied Plog war 1980 Stellvertretender Intendant geworden, als mit Friedrich Wilhelm Räuker erstmals ein CDU-Mitglied zum Intendanten gewählt wurde. Mit seinem vorzeitigen Ausscheiden will Plog nun den Aufsichtsgremien die Chance geben, „beide Berufungen einvernehmlich vorzunehmen“.
Mit Plog scheidet innerhalb kurzer Zeit nach Fritz Pleitgen (WDR) und Peter Voß (SWR) der dritte Intendant eines großen ARD-Senders aus.
In jüngster Zeit wurden bereits mehrere Namen als mögliche Plog-Nachfolger gehandelt. Unter ihnen war der Intendant des Hessischen Rundfunks, Helmut Reitze, der jedoch sein Interesse dementierte. Im Gespräch waren zuletzt auch Arte-Präsident Gottfried Langenstein, der Medien-Manager Hubertus Meyer-Burckhardt sowie Verwaltungsratsmitglied Christiane Freifrau von Richthofen.