Toronto Das Drama „Room“ über den Weg eines kleinen Jungen aus der Gefangenschaft hat das Filmfest in Toronto gewonnen. Ein winziges Zimmer ist alles, was Jack kennt - für ihn ist es sein Zuhause, für seine Mutter ein Gefängnis. Die Geschichte über diesen Fünfjährigen (Jacob Tremblay), der mit seiner Mutter Ma (Brie Larson) in einem Gartenhäuschen gefangen gehalten wird, bewegte die Zuschauer beim 40. Toronto International Film Festival (TIFF) am meisten. Sie wählten den Film des irischen Regisseurs Lenny Abrahamson („Frank“) zum Sieger. In der kanadischen Metropole bestimmt traditionell anstatt einer Jury das Publikum den Gewinnerfilm.
Ma, die vor Jahren von Old Nick (Sean Bridgers) gekidnappt wurde, versucht, ihrem Sohn in der Gartenlaube ein ansatzweise normales Leben zu schaffen. Jack, der in Gefangenschaft geboren wurde, kennt die Welt außerhalb des Zimmers nicht. Als die beiden einen Fluchtversuch wagen, beginnt eine abenteuerliche Reise. Für „Room“ gibt es bisher noch keinen deutschen Starttermin, in den USA kommt der Film Mitte Oktober in die Kinos.
Die zwei Filme „Angry Indian Goddesses“ vom indischen Regisseur Pan Nalin und „Spotlight“, ein Journalismus-Drama von Tom McCarthy mit Michael Keaton und Liev Schreiber in den Hauptrollen, wurden von den Zuschauern zu den „Runner-Ups“, den zwei nächstbesten Beträgen des Festivals, gekürt.
Zum besten Dokumentarfilm wählte das Publikum „Winter on Fire: Ukraine’s Fight For Freedom“ von Evgeny Afineevsky. Das Stück handelt von der Protestbewegung in der Ukraine 2013/2014.
Bei dem elftägigen Filmfestival standen in diesem Jahr fast 400 Lang- und Kurzfilme aus über 70 Ländern auf dem Programm. Deutschland war mit 9 Lang- und 3 Kurzfilmen sowie über 20 Koproduktionen vertreten.