Hooksiel 20 Prozent Zuwachs bei den Einsatzkräften: Die Freiwillige Feuerwehr Hooksiel um Ortsbrandmeister Jörg Nöchel bekam bei ihrer Jahreshauptversammlung am Samstag von allen Seiten ein „weiter so!“ zu hören. 34 Einsatzkräfte (Altersdurchschnitt 35 Jahre), davon sechs Frauen, sorgen jetzt in Hooksiel für schnelle Hilfe bei Bränden, Unfällen und anderen Notfällen. Einer der neuen Aktiven wechselte aus der Jugendwehr in die Einsatzabteilung; sechs sind Quereinsteiger. Pascal de Vries ist aus der Sillensteder Wehr zu den Hooksielern gestoßen, Holger Riedesel aus Nordrhein-Westfalen. Weil es den Dienstgrad Unterbrandmeister in Niedersachsen nicht gibt, erhielt er nun die Abzeichen des Hauptfeuerwehrmanns.
34 Einsatzkräfte sind auch nötig, um alles abzuarbeiten, was im Lauf des Jahres ansteht – „wenn ich sehe, was Ihr geleistet hat und vor allem die Vielseitigkeit der Einsätze die Ihr abarbeitet, der Wahnsinn“, sagt Kreisbrandmeister Gerd Zunken. 53-mal – zwölfmal mehr als 2018 – rückte die Hooksieler Wehr im vergangenen Jahr aus.
Als besonderen Einsatz erinnerte Nöchel an den Brand bei WiKi: „Wenn wir das nicht so gut abgearbeitet hätten, hätte das ganz anders ausgehen können.“ So hatten die Wangerländer Wehren 13 Minuten nach Alarmierung bereits 20 Kräfte unter Atemschutz im Gebäude. „Das Einsatzkonzept und unsere Gebäudekunde haben sich bewährt“, sagte Nöchel. Die Bindung zum WiKi-Wohnheim sei im Lauf des Jahres sehr eng geworden – zurzeit wird gemeinsam an einem Konzept für eine inklusive Feuerwehrausbildung gearbeitet.
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Ebenfalls besonders: der Einsatz nach dem Durchkentern des Jollenkreuzers, bei dem eine Seglerin ums Leben kam. Sechs Feuerwehrkräfte seien auf dem Seenotrettungskreuzer mitgefahren, um Erste Hilfe zu leisten. „Wir fühlen uns beim Rettungsdienst unterversorgt“, bemängelte Nöchel.
Das habe auch für den schweren Unfall an der Hafenzufahrt Wangersiel gegolten: „Auch da übernahm ein Feuerwehrmann die rettungsdienstliche Erstversorgung, weil nur ein Rettungswagen mit Arzt vor Ort war, es aber drei Verletzte zu versorgen galt.“
Die Suche nach Wrackteilen des über der Jade abgestürzten Sportflugzeugs, die Aufnahme von 1100 Litern Diesel aus einem verunfallten Lkw mit parallel abzuarbeitendem Flächenbrand im Freizeitgelände und mindestens acht Einsätze zur Wasserrettung am Strand – „auch spannend . . .“, so Nöchel – waren weitere besondere Einsätze 2019.
Laut Einsatzstatistik ist der Sonntag der einsatzstärkste Tag, gefolgt vom Freitag. Und die größte Häufung von Einsätzen – Verkehrsunfällen – gab es im November. „Heißt: Es waren nicht zwingend die Urlauber, die für Einsätze gesorgt haben“, sagte Nöchel.
Die Hooksieler werden laut Ausrückeordnung stets zusammen mit den Waddewardern alarmiert. „Die gemeinsam Ausbildung trägt Früchte: Wenn’s drauf ankommt, funktioniert alles“, lobte der Waddewarder Ortsbrandmeister und zugleich stv. Gemeindebrandmeister Florian Harms. Er lobte insbesondere die mit durchschnittlich 5,9 Minuten sehr schnelle Ausrückezeit des HLF mit elf Kräften. „Weiter so!“ wünschte Harms. Damit es so weitergehen kann, steht bereits am 30. Januar in Waddewarden die erste gemeinsame Zugübung „Verkehrsunfall“ in diesem Jahr auf dem Übungsplan.