Jever Das THW Jever stellt sich neu auf: „Es tut sich was“, sagt Ortsbeauftragter Hartmut Duden, denn bis Anfang 2019 will sich die Ortsgruppe Jever des Technischen Hilfswerks strategisch und einsatztaktisch neu aufgestellt haben.
Hintergrund ist die neue „Konzeption der zivilen Verteidigung“ der Bundesregierung – der zivile Katastrophenschutz erhält darin neue Aufgaben. „Statt des bisherigen Schwerpunkts Bergung richten wir uns künftig verstärkt daraufhin aus, Infrastruktur sicherzustellen“, erklärt Duden – und das reicht von Versorgung mit Wasser und Strom im Notfall bis zum Aufbau von Notunterkünften.
Ab 2019 einsatzbereit
Dazu wird im THW Jever eine neue Fachgruppe „E“ aufgebaut. Die Gruppe „Elektroversorgung“ wird imstande sein, bei großen Stromausfällen temporäre Energieversorgung sicherzustellen. Ausgestattet wird die Ortsgruppe dafür mit Anlagen bis zu 500 kVA (Kilovoltampere – entspricht Kilowatt, KW). Damit können etwa kleinere Versorgungsnetze in Stadtgebieten mit Strom versorgt werden, „aber wir könnten auch das Gewerbegebiet Jever unter Teil-Spannung halten“, sagt Zugführer Michael Falkenhof.
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Supermärkte, Tankstellen, Banken – all das funktioniert nicht, wenn kein Strom da ist. Das THW Jever wird mit seiner neuen Fachgruppe „E“ in der Lage sein, überall dort Strom fließen zu lassen, wo es im Notfall gerade notwendig ist.
Die neue Fachgruppe besteht aus Elektro-Fachpersonal, denn der Umgang mit den Anlagen ist komplex und bedarf der Ausbildung. Fachleute hat das THW Jever bereits eine Menge in seinen Reihen. „Aber wenn sich uns weitere Experten anschließen möchten – wir schicken niemanden weg“, sagt Falkenhof.
Eine weitere Fachgruppe „E“ wird es außerdem in Norden geben.
Bisher stellte das THW Jever zwei Fachgruppen „Bergung“ und die Fachgruppe „Beleuchtung“, die mit ihrem Lichtmast in der Regel auf Anforderung der Polizei zur Ausleuchtung von Unfall- und Einsatzstellen aktiv wird. Sowohl die Fachgruppe Beleuchtung als auch eine der Fachgruppen Bergung werden aufgelöst – sie werden zur neuen Fachgruppe „Einsatz/Logistik/Transport“ zusammengeführt.
Diese neue Gruppe, die in jedem THW-Ortsverein neu aufgestellt wird, übernimmt das vorhandene Material der Beleuchtungsgruppe und den vorhandenen Mehrzwecktransporter, hinzu kommen sollen ein Tiefladeranhänger und ein Boot. „Damit wird die neue Fachgruppe auch in der Lage sein, kleinere Schadenslagen selbstständig abzuarbeiten“, erklärt Falkenhof.
Schulungen laufen
„Wir sind personell gut aufgestellt und unsere Helfer haben einen sehr guten Ausbildungsstand“, sind Falkenhof und Duden stolz auf ihre Einsatzabteilung. In den kommenden Monaten wird die Ortsgruppen-Führung verstärkt Gespräche mit Landkreis sowie Städten und Gemeinden führen, um das Thema „Stromausfall-Konzept“ voranzubringen.
Denn der Landkreis habe zwar im Rahmen seines Katastrophenschutzkonzepts einiges auf die Beine gestellt, doch insbesondere zu den Rathäusern müssten die Kontakte intensiviert werden. Das habe erst der Stromausfall in Jever vor einigen Wochen gezeigt, der vom Ordnungsamt gemanagt worden war.
Parallel dazu werden nun die ehrenamtlichen Helfer auf ihren Einsatz in den beiden neuen Fachgruppen geschult.