Friesland - Der geplante Wechsel in den Zwei-Schichten-Betrieb in Frieslands Schulen zum 1. Oktober wird aus Kreisen der Eltern und der Politik massiv kritisiert. Hintergrund der Anordnung sind die steigenden Corona-Fallzahlen im Landkreis. Schüler sollen vorerst nur in abwechselnden Gruppen die Schule besuchen.
Der Kreistagsabgeordnete Janto Just (Wählergruppe Freie Bürger) nennt die Maßnahme in einem offenen Brief unverhältnismäßig. Er unterstützt damit ein Schreiben des Zeteler Schulelternratsvorsitzenden Carsten Greiert, das ebenfalls an den Kreis ging.
Kreiselternrat spricht von „fragwürdiger Informationspolitik“
Laut Schulelternrat liegt die Zahl der Neuinfektionen im Landkreis aktuell bei 23 pro Woche für 100.000 Einwohner und damit deutlich unter dem bundesweit gültigen Schwellenwert von 50, ab dem eine so einschneidende Maßnahme als angemessen erscheinen könnte, so Just.
Deutliche Worte findet auch Michael Voss, stellvertretender Vorsitzender des Kreiselternrats Friesland, der an Landrat Sven Ambrosy und das Kultusministerium geschrieben hat. Er kritisiert eine fragwürdige Informationspolitik des Landkreises. Er weist auch auf die Situation mit zu geringen Abständen in den Schulbussen hin.
Berufstätige Paare und Alleinerziehende vor Betreuungsproblemen
Politiker und Eltern fürchten gravierende Auswirkungen auf die Kinder und Jugendlichen. Die Teilung der Klassen wirke sich sozial negativ aus. Die Kinder der anderen Klassen seien aktuell dabei, die Versäumnisse aufgrund der Schulschließungen vom Frühjahr aufzuholen.
Zudem stünden berufstätige Paare erneut vor riesigen Betreuungsproblemen und Alleinerziehende sogar noch mehr. Just fordert deshalb, die Anordnung sofort wieder aufzuheben.