Varel Wenn sich die ewig nörgelnde Schwiegermutter plötzlich liebestoll die Kleider vom Leib reißt und Weihnachtsbaumkugeln durch die Stube schweben, geht das nicht mit rechten Dingen zu. In diesem Fall sind dafür zwei Geister verantwortlich: Jakob und Susi Kehlmann. Sie sind die Hauptfiguren in der Komödie „Gode Geister“, dem aktuellen Stück der Niederdeutschen Bühne Varel.
Mit ausgefeilter Lichttechnik setzt die Bühne die beiden Hauptdarsteller in Szene und schafft es, dass die beiden, die an der Himmelspforte abgewiesen wurden, weil Jakob sich als Atheist outete, wie Geister durch die Szenerie wandeln. Sie leben weiterhin in ihrem Haus, das an ein junges Ehepaar (Imke Schuer und Klaus Decker) vermietet wurde, und treiben, für alle anderen unsichtbar, jede Menge „Spijöök“ und sorgen für allerlei Verwicklungen, wenn sie beispielsweise die „realen Menschen“ per Gedankenübertragung zu skurrilen Handlungen veranlassen.
Das gipfelt darin, dass sich die keifende Schwiegermutter (Rita Zucker), die Bluse vom Leib reißt und über Makler Markus Weber (Peter Egenhoff) herfällt.
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Das Spiel insbesondere der beiden Hauptdarsteller Hilke Zahn und Günter Brüntje zieht die Zuschauer in ihren Bann. Günter Brüntje überzeugt als cooler Geist, den nichts aus der Fassung bringt, und Hilke Zahn brilliert insbesondere in den vielen nachdenklichen Szenen und sorgt für zahlreiche Gänsehautmomente.
Ein Volltreffer auch die Besetzung von Caroline Theilen als Schutzengel. Mit zerrupften Haaren und lädiertem Kittel wirbelt sie als bei einem Chemieunfall ums Leben gekommene Lehrerin über die Bühne und spielt sich mit brillanter Mimik und Gestik in die Herzen der Zuschauer.
Den Akteuren und den vielen Helfern hinter der Bühne ist es unter Leitung von Regisseurin Elke Theesfeld gelungen, eine geistreiche Komödie auf die Bühne zu bringen, in der Geister und reale Menschen nebeneinander und auch miteinander auf der Bühne agieren. Noch neunmal können die Zuschauer im Tivoli verfolgen, ob Jakob und seine Frau doch noch in den Himmel kommen.
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