Jever Sein Abitur hat er 1979 am Mariengymnasium gemacht – seitdem hat sich Ommo Wille, Jahrgang 1959, einen Namen als Künstler der Gruppe „interDuck“ gemacht. Am Mittwoch, 13. November, erzählt er unter dem Motto „Zwischen Jever, Berlin und Entenhausen“ in der Reihe „Ehemalige persönlich“ des Ehemaligen-Vereins des Mariengymnasiums über seine Arbeit. Beginn ist um 19.30 Uhr in der Schulaula, dazu sind alle Interessierten willkommen.
„Eventuell ist es eine Sache des Humors – in Norddeutschland ticken die Leute eben anders“, erklärte sich Ommo Wille im vergangenen Jahr, warum die Duckomenta bundesweit und international längst erfolgreich war, bevor sie im Nordwesten ankam. Ab Ende März 2018 hatte die Gruppe interDuck“ eine Parallelausstellung in Emden und Oldenburg gezeigt – zum ersten Mal im Nordwesten.
Das Rezept der Duckomenta: „Wir arbeiten mit Bildern, die jeder kennt – oder kennen sollte –, die im Bildgedächtnis der Menschen in Mitteleuropa verwurzelt sind“, sagt Ommo Wille. Das bedeutet: Die Betrachter erkennen im Enten-Bild das Original wieder. „Und am Ende führt das dann dazu, dass sie sich auch mal einen echten Rembrandt anschauen – sie kennen ihn ja schon“, sagt er. „Ach! das habe ich schon mal gesehen“, ist eine Reaktion. Es geht um Kunsterziehung mit einem Augenzwinkern.
Doch woher kommt dieser so besondere Humor, die Weltgeschichte mit Enten umzudeuten? „Es gab damals an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig ein Kunst-Soziologie-Seminar von Prof. Dr. Eckhard Bauer: Es ging um Popkultur, um die Amerikanismen, die sich in die Kultur einschleichen“, erzählt Wille. Ganz praktisch zogen damals dann die Disney-Enten in bekannte Werke ein.
Der Effekt: Die Betrachter schmunzeln, kichern, lachen laut, wenn ihnen die Mona Lisa mit Entenschnabel aus dem Bild entgegenblickt.
Ommo Wille hat Grafikdesign, Freie Kunst und Kunstpädagogik an der Kunst-Hochschule in Braunschweig studiert, lange als Grafikdesigner gearbeitet und ist jetzt Dozent und Zeichenlehrer an der Medienschule Babelsberg.
Für die Duckomenta steht er viel im Atelier, schafft große Skulpturen, aber auch Gemälde. Im Lauf der Jahre haben sich die Künstler der „interDuck“ spezialisiert – Ommo Wille hat seinen Schwerpunkt auf Skulpturen, Werke des Mittelalters und der Renaissance gelegt.
Zur Malerei hat es ihn übrigens schon als Jungen hingezogen: „Ich habe damals gern in Kunstbänden geblättert.“ Beim Anblick von Claude Monets „Das Parlament in London bei Sonnenuntergang“ habe er gedacht: „Boah, so will ich auch malen können.“ Kann er. Und er hat auch dieses Bild für sich gemalt – aber ohne Ente.
www.ehemalige-mgjever.de.