Jever Was fängt man als Künstler mit 125 Kruzifixen an? Manche Kreuze sind mehr als einen Meter groß, manche kaum größer als ein Schmuckstück für die Halskette. Viele schlicht, andere aufwendig gestaltet. Die meisten aus Holz, manche aus Messing.
In knapp zwei Wochen, am Samstag, 28. April, werden es die Christen der katholischen Pfarrei St. Benedikt aus Jever und Schortens erfahren: In der Kirche St. Marien in Jever wird unter dem Titel „suchen.finden“ die Ausstellung mit dem Werk aus dem Projekt „Altkreuz-Abgabestelle“ eröffnet.
Im vergangenen Jahr hatte der Künstler Anno Weihs aus Menden zusammen mit der katholischen Kirchengemeinde Jever zum Jubiläum „50 Jahre Kirchweihe“ alte Kreuze für sein Projekt „Altkreuz-Abgabestelle“ gesammelt. Einige Wochen lang konnten Kreuze in den katholischen Gemeinden in Schortens und Jever abgegeben werden.
Jetzt, ein knappes Jahr später, sind die Kreuze einer künstlerischen Wandlung unterzogen – und es gibt die neuen Werke zu sehen. „Ich bin noch vollkommen ahnungslos und sehr gespannt“, sagt Diakon Klaus Elfert.
Da die rund 125 für die Aktion abgegebenen Kreuze alle in ihre Bestandteile zerlegt und zu etwas Neuem zusammengesetzt wurden, wird es schwer bis unmöglich sein, einzelne Kreuze zu identifizieren, sagt Anno Weihs. Ähnliche Projekte hat er bereits mit Gemeinden in Münster, Hamm, Dortmund und Essen initiiert.
Der Titel „suchen.finden“ bezieht sich natürlich auf den religiösen Kontext der Werke. Viele Menschen suchen im Kreuz, in ihrem Glauben, Antworten auf die Fragen des Lebens. „Einige finden sie, andere suchen weiter“, sagt Diakon Elfert. Mit der Ausstellung in St. Marien, die dort zunächst bis 11. Mai vor und nach den Gottesdiensten und auf Anfrage zu sehen ist, gibt Anno Weihs andere Antworten und zeigt vielleicht neue Sichtweisen auf.