Jeverland Frieso, Henja und Chiara können eine Menge über Martin Luther erzählen: Die drei Viertklässler der Tetta von Oldersum-Schule haben an der Luther-Ausstellung mitgearbeitet, die am Sonntag zum Reformationsfest in der St. Martins-Kirche zu bewundern war. Die Kinder haben allen Interessierten erklärt, wie das war, als Luther die Kirche reformierte.
„Weil er gesagt hat, dass Ablassbriefe nichts nutzen, mochten viele ihn nicht“, erzählt Frieso. Doch Luther hatte viele Freunde – und die entführten ihn auf die Wartburg, wo er als Junker Jörg das Neue Testament aus dem Griechischen ins Deutsche übersetzte. Frieso ist begeistert von der Geschichte von der vermeintlichen Entführung Luthers. „Und ich finde spannend, dass er sich getraut hat zu sagen, dass Gott uns lieb hat – und das auch nicht zurückgenommen hat“, erzählt er. Henja ist ebenfalls fasziniert von der Entführung. „Toll, dass ihn seine Freunde gerettet haben.“
Und Chiara? Der gefällt, wie Katharina von Bora und zwölf weitere Nonnen aus dem Kloster geflohen sind. „Luther hat sie befreit“, erzählt sie.
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In allen Gemeinden des Jeverlands wurde der 500. Jahrestag der Reformation mit besonderen Gottesdiensten gefeiert. In Tettens führten die Kinder ein Theaterstück auf, danach feierten alle gemeinsam Reformationsfest – und erlebten die Kernsätze „sola fide – sola gratia –sola skriptura – solus Christus“ sinnlich.
In der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche in Heidmühle hatte die Lutherin (Almut Brand) den Tisch gedeckt. Eingeladen waren Katharina Zell (Gabriele Wechsler), Katharina Melanchthon (Christa Bruns), Argula von Grumbach (Sina Weiß), Elisabeth Cruciger (Andrea Trester), Wibrandis Rosenblatt (Hannelore Kamplade) und Anna Zwingli (Annja Woida).
In einer Szenenfolge, die Annja Woida nach dem Buch von Ursula Koch „Verspottet, geachtet, geliebt – die Frauen der Reformation“ zusammengestellt hat, bekamen die Besucher einen Einblick in das Leben der Frauen an der Seite der Reformatoren: Während die Männer im Fokus standen, hatten die Frauen ihre liebe Mühe, alles andere unter einen Hut zu bringen, denn oft genug vergaßen die Männer über ihren theologischen Diskussionen, dass sie auch Ehemänner und Väter waren. Es gab viele interessante und auch rührende Einblicke.