Neuenburg /Varel Er galt als „Mr. Jever“ – Günter Schmöckel, langjähriger Repräsentant des Friesischen Brauhauses. Auch als Pensionär ist sein Rat gefragt, wie jetzt beim 14. Unternehmerforum der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Varel. Gastgeber war der Unternehmer Christoph Groß, seit drei Jahren Inhaber des Möbelhauses Charisma in Neuenburg.
Für die Wirtschaftsförderungsgesellschaft begrüßte Ralf Tjarks die Teilnehmer zu einem Forum, unter ihnen auch die Erste Gemeinderätin Katja Lorenz (Bockhorn) und den Ersten Gemeinderat Bernd Hoinke (Zetel). Erstmals fand ein Unternehmerforum des Vereins außerhalb von Varel statt.
Günter Schmöckel hatte 40 Jahre für das Friesische Brauhaus gearbeitet. Er offenbarte sich als leidenschaftlicher Verkäufer und unterhielt seine Zuhörer mit zahlreichen Details aus seiner Tätigkeit als Werbeleiter und Verkaufsleiter. Marken sind sensibel, so seine Botschaft. „Aber als Hersteller hast du die Aufgabe, dich am Verbraucher zu orientieren.“ Freilich bedürfen Marken der behutsamen Veränderung. Lage Zeit habe sich die Getränkeindustrie gegen Veränderungen bei ihren Marken gesträubt. Jever sei mit „Light“ und „Fun“ den richtigen Weg gegangen, habe neue Produkte entwickelt, die auch unter dem Namen Jever vermarktet wurden. „Das muss die Marke abkönnen“, so Schmöckel.
Jever ist bekanntlich der Sprung in die nationalen Ränge gelungen, die Marke ist bundesweit bekannt. Es gebe regionale Marken mit großem Potenzial: Die Molkerei Rücker aus Aurich etwa oder Rügenwalder aus Bad Zwischenahn, „die auch ein exzellentes Marketing machen, das ist entscheidend. Wir haben hier sehr gute Möglichkeiten, auch im Mittelstand“, sagte Schmöckel, der seit fünf Jahren Rentner ist. Freilich könne man als Markenartikler auch Fehler machen: „Man darf sich nicht zu wichtig nehmen, und die Bodenhaftung behalten. Man muss seinen Job mit Leidenschaft machen, aber auch mit Demut. Das hört sich vielleicht theatralisch an. Aber wer da nicht aufpasst, katapultiert sich aus dem Markt. Wir müssen uns jeden Tag auf den Prüfstand stellen, der Markt ist nicht statisch, der Markt ist eine Masse. Der Konsument bestimmt den Konsum.“